Saarbruecker Zeitung

Der erste Akt der „Nordischen Dominierer“

Eric Frenzel und Johannes Rydzek jagen WM-Gold.

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LAHTI (sid) Eric Frenzel gegen Johannes Rydzek, Olympiasie­ger gegen Weltmeiste­r, Familienva­ter gegen Sonnyboy: Das erste Duell zwischen den Super-Kombiniere­rn soll heute mit dem ersten deutschen Gold bei der WM in Lahti enden. Seit Monaten macht das schwarz-rot-goldene Duo die Siege quasi unter sich aus. Auch in Finnland führt der Weg zu Gold nur über die „nordischen Dominierer“des Winters.

„Wir sind beide in Topform, und wir haben beide das gleiche Ziel“, sagt Frenzel. Bei 17 Einzel-Wettkämpfe­n war das Duo in dieser Saison am Start. Acht gewann Rydzek, sieben Frenzel. Die beiden übrigen Siege gingen an Fabian Rießle, Gold für Deutschlan­d ist heute (Springen 9.30 Uhr/ Langlauf 12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) also fest eingeplant.

Zuletzt musste zwischen Frenzel und Rydzek dreimal das Zielfoto entscheide­n. „Solche Zweikämpfe habe ich noch nie erlebt. Das ist schon einzigarti­g, mir geht jedesmal das Herz auf“, sagt Bundestrai­ner Hermann Weinbuch. Als Faustregel gilt: Weil Rydzek im Sprint stärker ist, muss Frenzel sich schon vor der Zielgerade absetzen. Sind die DSV-Stars also größte Konkurrent­en? Oder Freunde? „Freunde“, sagt Frenzel, ohne zu zögern: „Da stimmt alles. Johannes ist ein toller Typ.“Und auch der stets etwas emotionale­re Rydzek betont: „Wenn der Wettkampf vorbei ist, sind auch die Rivalitäte­n vorbei. Es ist wichtig, dass wir nicht irgendwas mit ins Hotel oder ins Private schleppen.“

Das klappt bislang bestens. Als Typen sind Rydzek und Frenzel dennoch höchst unterschie­dlich. „Privat geht jeder völlig andere Wege“, sagt Weinbuch: „Johannes geht gerne auf den Berg, ist mit der Natur sehr verbunden. Eric hat eine junge Familie mit Kindern, er hat komplett andere Verpflicht­ungen.“Beide seien daher „eher Kameraden“als Freunde.

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