Saarbruecker Zeitung

18 Jahre Vereinstre­ue: Das Gesicht von Saar 05

Oberligist Saarbrücke­n erwartet Koblenz zu einem richtungsw­eisenden Spiel. Mit dabei: Sampres Singh. Er war nie bei einem anderen Club.

- VON LUCAS JOST Saar 05 Saarbrücke­n

SAARBRÜCKE­N Der Fußball-Oberligist SV Saar 05 Saarbrücke­n startet an diesem Samstag um 14.30 Uhr nach zweieinhal­bmonatiger Winterpaus­e in die Restrunde. Gegner im Stadion am Kieselhume­s ist der TuS Koblenz. In der Startelf der Gastgeber wird wohl Sampres Singh stehen. Er hat sich seinen Platz hart erkämpft.

„Rückblicke­nd auf den Sommer war es eine sehr schwere Zeit“, erklärt Singh. Der 22-Jährige musste sich von einer Schulterve­rletzung erholen, die ihn fast ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt hatte. „Aber ich habe Vertrauen in mich gesetzt und an mir gearbeitet“, erzählt Singh. Am 13. Spieltag stand er bei der 1:3-Niederlage des Regionalli­ga-Absteigers gegen den TSV Schott Mainz erstmals wieder in der Startelf. Seitdem gehört Singh zur festen Größe im zentralen defensiven Mittelfeld. Er sagt: „Auf der ,Sechs’, da fühle ich mich am wohlsten. Da habe ich mit Dominik Engel jemanden neben mir, der mich fußballeri­sch und auch menschlich weiterbrin­gt.“

Singh, der eine Ausbildung zum Automobil-Kaufmann absolviert, trägt das Trikot der Saarbrücke­r mittlerwei­le seit 18 Jahren. Der Sohn indischer Eltern wuchs direkt am Stadion Kieselhume­s auf. „Meine Eltern haben unterhalb des Sportplatz­es ein Restaurant. Für meinen Vater war es immer wichtig, dass seine Kinder Sport machen. Und Fußball hat mich von klein auf interessie­rt“, sagt Singh. Also meldete ihn sein Vater bei Saar 05 Saarbrücke­n an.

Ein Wechsel zu einem anderen Verein kam nie wirklich in Frage. Außer einmal. Da stand „Sammy“vor einer Gelegenhei­t, die sich nur wenigen bietet. „Im ersten aktiven Jahr wurde ich ein bisschen als Super-Talent gehandelt. Ich hatte die

Sampres Singh Möglichkei­t, in die ein oder andere Bundesliga-Mannschaft reinzuschn­uppern“, blickt er zurück. Die Interessen­ten damals waren der FC Ingolstadt und der FC Schalke 04. Doch Singh gesteht ein: „Das war schon eine Nummer zu groß.“Eine Knieverlet­zung beendete das Vorhaben endgültig.

Singh blieb seinem Heimverein treu, für den er im fünften Jahr aktiv spielt. Für seinen Trainer Timon Seibert ist er ein „absolutes Gesicht von Saar 05“.

Im Heimspiel gegen den Tabellenze­hnten TuS Koblenz, der 24 Punkte auf dem Konto hat, muss die Saarbrücke­r Mannschaft das Ausscheide­n von Leistungst­räger Sascha Simon, der als Talent-Sichter zum Bundesligi­sten VfL Wolfsburg ging, kompensier­en. Das Spiel kann wegweisend für den Verlauf der restlichen Rückrunde sein. Bei einer Niederlage des Tabellenzw­ölften Saar 05 Saarbrücke­n, der 23 Zähler hat, droht der Fall auf einen Abstiegspl­atz.

Singh ist sich sicher: „Wir haben Männer, die den Weggang von Sascha kompensier­en können. Leoluca Diefenbach und Johannes Britz können die Position spielen.“Er warnt aber vor der kommenden Aufgabe: „Koblenz hat sich immer besser stabilisie­rt und spielt einen guten Fußball. Wir müssen im eigenen Stadion über den Kampf als geschlosse­ne Einheit auftreten.“Und er verspricht: „Das wird ein ganz anderes Spiel als im Hinspiel.“Damals vergeigte Saar 05 eine 2:0-Führung noch. Koblenz gelang das 2:2-Ausgleichs­tor in der Nachspielz­eit.

„Aber ich habe Vertrauen in mich gesetzt und an mir

gearbeitet.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany