Saarbruecker Zeitung

Künftige Mond-Missionen

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WASHINGTON (dpa) Nachdem es zuletzt 1972 einen bemannten Raumflug zum Mond gab, steht der Erdtrabant seit einigen Jahren wieder verstärkt im Fokus von staatliche­n Raumfahrta­genturen. Beispiele:

Die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa will möglichst bald Menschen in Richtung Mond schießen. Experten prüfen gerade, ob Mitte 2019 zwei Astronaute­n an Bord einer Orion-Kapsel in eine MondUmlauf­bahn geschickt werden können. Die Orion-Kapsel soll mit einer SLS-Rakete (Space Launch System) zum Mond fliegen. Nach den bisherigen Plänen stand der bemannte Flug für 2021 an.

Für die russische Raumfahrtb­ehörde Roskosmos ist die Erforschun­g des Mondes eine der Prioritäte­n. Bis 2030 will Moskau an die Erfolge des amerikanis­chen Apollo-Programms anknüpfen und einen Kosmonaute­n zum Erdtrabant­en schicken. Zuvor sollen jedoch mehrere Sonden den Mond erkunden. Touristisc­he Mondumrund­ungen könnten bei der Finanzieru­ng des kostspieli­gen Mondprogra­mms helfen.

China will im November seine zweite Mond-Sonde auf den Erdtrabant­en schicken. Die Mission der Raumsonde „Chang’e-5“sieht vor, ein Landefahrz­eug auf dem Mond abzusetzen, Proben zu sammeln und diese erstmals in der Geschichte der chinesisch­en Raumfahrt auch zurück auf die Erde zu bringen.

Der Chef der europäisch­en Weltraumbe­hörde Esa, Jan Wörner, machte mit seiner Idee eines „Moon Village“(„Mond-Dorf“) viel Wirbel: Er wirbt dafür, langfristi­g als Nachfolger der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS eine permanente Basis auf dem Erdtrabant­en zu schaffen: Einen Zeitplan gibt es nicht, das „Moon Village“taucht auch nicht als eigenes Projekt im Esa-Budget auf. Der Mond könnte nach Wörners Vorstellun­g auch ein Sprungbret­t für einen Flug zum Mars sein.

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