Aufregung um Bescher Karnevalswagen
BESCH Was passiert da mit dem Fuchs im Käfig? Diese Frage hat wohl einige Besucher des Karnevalsumzugs in Besch am Sonntag umgetrieben. Der Fuchs und sein Käfig waren Teil eines Umzugswagens der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der Grundschule in Besch einsetzte. Dieses Anliegen war auch Thema beim Umzug: Die Fußgruppe war als Gemeinderat und als Schultüten unterwegs. Auf dem Wagen selbst die Schule sowie bunte Plakate – und am Ende des Wagens eine Holzkonstruktion aus drei Balken. Daran hängend: ein Käfig mit einem Fuchs darin und ein Sack mit der Aufschrift „Hier in diesen großen Sack gehört das ganze Lügenpack“.
Genau diese Holzkonstruktion habe wohl einigen Besucher des Umzugs an einen Galgen erinnern, sagt Stefan Thielen (CDU). Von mehreren Leuten – sowohl aus der Politik als auch aus seinem privaten Umfeld – habe er von dem Wagen gehört. Als „unsäglich“beschreibt er die Darstellung, die auf Nennigs Ortsvorsteher Karl Fuchs (CDU) gemünzt sein könnte.
Was genau der Fuchs im Käfig bedeuten soll, möchte Michael Molnar von der Bürgerinitiative absichtlich offen lassen: „Das kann jeder sehen, wie er es sehen will.“Er wehrt sich jedoch entschieden dagegen, den Aufbau als Galgen zu sehen. „Der Wagen war zu klein für das, was wir machen wollten“, erklärt er auf Anfrage der SZ. Deshalb habe man sich mit der Holzkonstruktion beholfen, um die beiden Elemente – den Käfig und den Sack – noch unterzubringen. Und das Lügenpack im Sack? Dabei handele es sich um die Menschen, die beim Thema Grundschul-Erhalt falsche Aussagen gemacht haben, aber, betont Molnar, „nicht nur Politiker“– und auch nicht alle Politiker.
Karl Fuchs selbst ist über seinen vermeintlichen Stellvertreter im Käfig nicht gerade glücklich, aber: „Das ist Karneval.“Ein wenig durch den Kakao gezogen zu werden, sei da normal. Gar nicht lustig findet er aber, dass eine Frau ihn beim Umzug versucht habe, mit einem Wurfgeschoss zu treffen. Das sei daneben gegangen und habe eine weitere Frau erwischt. Mit dieser wolle er besprechen, ob man dies nun gemeinsam weiter verfolge.