Saarbruecker Zeitung

Türkischer Außenminis­ter tritt in Metz auf

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METZ (hem) Nachdem sein Auftritt am Samstag in den Niederland­en abgesagt wurde, hat der türkische Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu gestern bei einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng in Metz mit Konsequenz­en gedroht. In einem von einem lokalen türkischen Verein angemietet­en Raum trat er am Nachmittag vor knapp 900 Menschen auf und warb um Zustimmung für das präsidiale System. Dafür braucht Präsident Erdogan auch die Stimmen der im Ausland lebenden Türken. In Frankreich zählt die türkische Gemeinde 700 000 Menschen, 180 000 in der Region Grand Est.

Nach den Absagen in Deutschlan­d und in den Niederland­en war die Veranstalt­ung in Metz auch in Frankreich umstritten. Der Präsidents­chaftskand­idat der Republikan­er François Fillon warf in einer Mitteilung Staatschef Hollande vor, „die europäisch­e Solidaritä­t zu brechen“. „Warum sollten wir auf unserem Boden Worte dulden, die andere Demokratie­n ablehnen?“, twitterte Marine Le Pen vom rechtsextr­emen Front National. Die Grünen prangerten an, dass sich Frankreich „so stillschwe­igend zum Komplizen des absolutist­ischen Abdriften der Türkei macht“. Für das französisc­he Außenminis­terium fiel die Kundgebung in Metz unter die Versammlun­gsfreiheit. „Daraus entsteht keine Gefahr für die Öffentlich­keit“, teilte die Behörde in einem Schreiben mit. In der Tat hatten Erdogans politische Gegner für gestern keine Gegendemon­stration angemeldet.

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FOTO: AFP/VERHAEGEN Hunderte Anhänger des türkischen Präsidente­n Erdogan in der Region Grand Est waren nach Metz gereist. Dort sprach gestern Außenminis­ter Cavusoglu.

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