Saarbruecker Zeitung

Politologe: Rot-Rot würde „klare Richtung vorgeben“

Politikwis­senschaftl­er Ulrich Sarcinelli von der Uni Landau geht aber davon aus, dass die Saar-SPD gar kein Bündnis mit derLinkspa­rtei anstrebt.

- Produktion dieser Seite: Patricia Heine, Ute Kirch Dietmar Klosterman­n

LANDAU (dpa) Ein mögliches Bündnis von SPD und Linke im Saarland wäre nach Ansicht von Politikwis­senschaftl­er Ulrich Sarcinelli ein Fingerzeig für den Bundestags­wahlkampf. „Das würde bundespoli­tisch eine klare Richtung vorgeben. Nach dem Motto: „Das ist jetzt der Testlauf für Berlin“, sagte der emeritiert­e Professor von der Uni Landau. Er gehe aber davon aus, dass die Saar-SPD ein solches Bündnis gar nicht anstrebe.

Nach jüngsten Umfragen von Forsa und Insa hat die SPD sieben bis neun Punkte auf 33 Prozent zugelegt. Ein rot-rotes Bündnis ist gut zwei Wochen vor der Landtagswa­hl am 26. März rechnerisc­h möglich. Sarcinelli geht dennoch eher von einem Zusammensc­hluss von CDU und SPD aus. „Es spricht alles für eine große Koalition, und es scheint nur darum zu gehen, wer diese anführt“, sagte der Politikexp­erte. Nach dem Aufwärtstr­end in den vergangene­n Wochen liegen die Sozialdemo­kraten nur noch einen Prozentpun­kt hinter der CDU von Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r. Sarcinelli sagte, dass man den Umfragen nicht zu viel Gewicht beimessen sollte. Verlöre die Amtsinhabe­rin ihren Posten bei der Wahl, würde die CDU mit Stanislaw Tillich (Sachsen), Volker Bouffier (Hessen) und Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) bundesweit nur noch drei Ministerpr­äsidenten stellen. Der SPD mit Spitzenkan­didatin Anke Rehlinger winkt die Eroberung des zehnten Landesvors­itzes.

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