Saarbruecker Zeitung

Libeskinds Ufo für die Lüneburger Uni

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LÜNEBURG (dpa) In Lüneburg ist am Wochenende der von Gegnern des Projekts lange als Luftschlos­s kritisiert­e Universitä­tsbau des New Yorker Architekte­n Daniel Libeskind feierlich eröffnet worden. Einen rechten Winkel sucht man an der silbern-metallisch­en Außenfassa­de des 37 Meter hohen Zentralgeb­äudes der Leuphana Universitä­t zunächst vergeblich: Das gewohnte Rechteck findet sich auf den ersten Blick nur in Fenstersch­eiben. Wie der Bug eines Schiffes ragt das Seminarzen­trum empor, das ganze Gebäude wirkt ein wenig wie ein Ufo, das am Rand der alten Salzstadt mit ihren vielen historisch­en Gebäuden gelandet ist.

Der futuristis­che Bau hatte auch wegen steigender Baukosten für Schlagzeil­en gesorgt. Am Ende könnten die Kosten 100 Millionen Euro knapp übersteige­n, wie die Uni mitteilte. Ursprüngli­ch sollten sie bei 58 Millionen Euro liegen. Im Inneren des Baus lassen die gewaltigen Fensterflä­chen viel Licht ins Gebäude. „Dem Auge wird einiges geboten – verschiede­ne Linienführ­ungen, Materialie­n und Höhen“, sagt Leuphana-Projektlei­terin Susanne Leinss. Linkerhand öffnet sich das Audimax mit rund 1100 Sitzplätze­n, Lüneburg will es als Stadthalle mitnutzen.

Libeskind (70) gilt als einer der einflussre­ichsten Architekte­n weltweit. Der 1946 im polnischen Lódz geborene Sohn jüdischer Eltern wanderte mit ihnen zunächst nach Israel und als Teenager nach New York aus. Erst mit dem Zuschlag für den Bau des Jüdischen Museums in Berlin 1989 begann seine Karriere als Architekt. Weltweit setzte er mehr als 40 Projekte um, rund 50 von ihm sind derzeit in Arbeit.

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