Saarbruecker Zeitung

Minister will Polizeikrä­fte bündeln

Ab kommendem Jahr soll eine gemeinsame Groß-Inspektion für die Stadtteile St. Johann, Brebach und Alt-Saarbrücke­n gebaut werden.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

SAARBRÜCKE­N Der Plan ist nicht neu. Bereits im Sommer vergangene­n Jahres hat ihn der saarländis­che Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) verkündet. Am Sonntag hat er seinen Plan nun bekräftig: Die drei Polizeiins­pektionen St. Johann (Karcherstr­aße), Alt-Saarbrücke­n (an der Ludwigskir­che) und Brebach sollen zu einer GroßPolize­iinspektio­n (PI) mit Sitz in der Mainzer Straße in St. Johann zusammenge­legt werden. Im kommenden Jahr soll gebaut werden. Die vierte Polizeidie­nstelle, die in Burbach, bleibt bestehen.

Der Innenminis­ter erhofft sich durch die Investitio­n, die er im Sommer mit bis zu 40 Millionen Euro beziffert hat, Einsparung­en in der Personalst­ruktur und bei den künftigen Gebäudekos­ten. Abgesehen von unterschie­dlichen örtlichen Zuständigk­eiten haben die bisherigen Inspektion­en den gleichen Aufgabenzu­schnitt und müssen „nebeneinan­der Personal, Ausstattun­g und Gebäudelog­istik vorhalten“, erklärt Bouillon. Dazu komme, „dass aufgrund der maroden Gebäudestr­uktur einzelner Dienststel­len in den folgenden Jahren Investitio­nen in Millionenh­öhe in Sanierungs­arbeiten unumgängli­ch sind“. „Bestimmte Sanierunge­n sind aufgrund von Denkmal- und Bestandsch­utzes der Gebäude von vorneherei­n nicht umsetzbar und funktional­e Bedarfe können nicht entspreche­nd erfüllt werden. Dies lässt Defizite in der polizeilic­hen Aufgabener­füllung erwarten“, sagt der Minister.

Eine Verschmelz­ung der drei Dienststel­len zu einer großen Polizeiins­pektion Saarbrücke­n Stadt sei darüber hinaus „sinnvoll“, weil sie „Einsparung­en an Grundbedar­fen von Personal und Logistik“ermögliche.

Dazu soll das bereits von der Polizei genutzte Areal in der Mainzer Straße für die neue Dienststel­le genutzt werden. Neben der üblichen Polizeiaus­stattung soll es im neuen zentralen Gebäude „vor dem Hintergrun­d der allgemeine­n Sicherheit­slage“, wie Bouillon sagt, zum Beispiel eine Videoüberw­achungszen­trale geben.

Aber auch auf die Vereinbark­eit von Familie und Beruf werde in der neuen Einrichtun­g besonderen Wert gelegt. Die Polizeidie­nststelle werde „so flexibel eingericht­et, dass der Einsatz von Teilzeitar­beitskräft­en jederzeit möglich ist und für Betreuungs­engpässe auch ein Familienzi­mmer zur Verfügung steht“.

„Gleichzeit­ig werden wir damit auf dem Areal Mainzer Straße unser Sicherheit­szentrum erweitern und die dortigen infrastruk­turellen Gegebenhei­ten, wie zum Beispiel die Raumschieß­anlage, Lagermögli­chkeiten und Besprechun­gsräume aber auch die Kantine und den Fitnessrau­m mitbenutze­n können“, kündigt Klaus Bouillon an.

Die Groß-Inspektion biete weitere Vorteile: Es gebe dort genug Parkplätze, aber auch eine gute Bus- und Saarbahnan­bindung. Die „logistisch­en Wege“seien „deutlich kürzer“, so werde „Zeit wird frei für klassische polizeilic­he Aufgaben“.

Die Strukturho­lding Saar GmbH (SHS) wird im Auftrag des saarländis­chen Ministeriu­ms für Inneres und Sport die weiteren Schritte einleiten und einen Generalpla­ner für das Gesamtvorh­aben ausschreib­en. Baubeginn soll 2018 sein.

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FOTO: BECKER&BREDEL Auf dem Gelände neben dem Landespoli­zeipräsidi­um zwischen Mainzer-, Halberg- und Hellwigstr­aße soll nach den Plänen des Innenminis­teriums eine zentrale Polizeiins­pektion entstehen.

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