Minister will Polizeikräfte bündeln
Ab kommendem Jahr soll eine gemeinsame Groß-Inspektion für die Stadtteile St. Johann, Brebach und Alt-Saarbrücken gebaut werden.
SAARBRÜCKEN Der Plan ist nicht neu. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hat ihn der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU) verkündet. Am Sonntag hat er seinen Plan nun bekräftig: Die drei Polizeiinspektionen St. Johann (Karcherstraße), Alt-Saarbrücken (an der Ludwigskirche) und Brebach sollen zu einer GroßPolizeiinspektion (PI) mit Sitz in der Mainzer Straße in St. Johann zusammengelegt werden. Im kommenden Jahr soll gebaut werden. Die vierte Polizeidienstelle, die in Burbach, bleibt bestehen.
Der Innenminister erhofft sich durch die Investition, die er im Sommer mit bis zu 40 Millionen Euro beziffert hat, Einsparungen in der Personalstruktur und bei den künftigen Gebäudekosten. Abgesehen von unterschiedlichen örtlichen Zuständigkeiten haben die bisherigen Inspektionen den gleichen Aufgabenzuschnitt und müssen „nebeneinander Personal, Ausstattung und Gebäudelogistik vorhalten“, erklärt Bouillon. Dazu komme, „dass aufgrund der maroden Gebäudestruktur einzelner Dienststellen in den folgenden Jahren Investitionen in Millionenhöhe in Sanierungsarbeiten unumgänglich sind“. „Bestimmte Sanierungen sind aufgrund von Denkmal- und Bestandschutzes der Gebäude von vorneherein nicht umsetzbar und funktionale Bedarfe können nicht entsprechend erfüllt werden. Dies lässt Defizite in der polizeilichen Aufgabenerfüllung erwarten“, sagt der Minister.
Eine Verschmelzung der drei Dienststellen zu einer großen Polizeiinspektion Saarbrücken Stadt sei darüber hinaus „sinnvoll“, weil sie „Einsparungen an Grundbedarfen von Personal und Logistik“ermögliche.
Dazu soll das bereits von der Polizei genutzte Areal in der Mainzer Straße für die neue Dienststelle genutzt werden. Neben der üblichen Polizeiausstattung soll es im neuen zentralen Gebäude „vor dem Hintergrund der allgemeinen Sicherheitslage“, wie Bouillon sagt, zum Beispiel eine Videoüberwachungszentrale geben.
Aber auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde in der neuen Einrichtung besonderen Wert gelegt. Die Polizeidienststelle werde „so flexibel eingerichtet, dass der Einsatz von Teilzeitarbeitskräften jederzeit möglich ist und für Betreuungsengpässe auch ein Familienzimmer zur Verfügung steht“.
„Gleichzeitig werden wir damit auf dem Areal Mainzer Straße unser Sicherheitszentrum erweitern und die dortigen infrastrukturellen Gegebenheiten, wie zum Beispiel die Raumschießanlage, Lagermöglichkeiten und Besprechungsräume aber auch die Kantine und den Fitnessraum mitbenutzen können“, kündigt Klaus Bouillon an.
Die Groß-Inspektion biete weitere Vorteile: Es gebe dort genug Parkplätze, aber auch eine gute Bus- und Saarbahnanbindung. Die „logistischen Wege“seien „deutlich kürzer“, so werde „Zeit wird frei für klassische polizeiliche Aufgaben“.
Die Strukturholding Saar GmbH (SHS) wird im Auftrag des saarländischen Ministeriums für Inneres und Sport die weiteren Schritte einleiten und einen Generalplaner für das Gesamtvorhaben ausschreiben. Baubeginn soll 2018 sein.