Saarbruecker Zeitung

Großes Kopfschütt­eln im Bezirksrat Dudweiler

Politiker kritisiere­n die Leitlinien für die Kindertage­seinrichtu­ngen und debattiere­n über die Renovierun­g des Bürgerhaus­es.

- VON STEFAN BOHLANDER

DUDWEILER Die Kostenvert­eilung für die Renovierun­g des Bürgerhaus­es sorgte im Bezirksrat Dudweiler für Unverständ­nis. 553 000 Euro will die Verwaltung insgesamt ausgeben: für die Beleuchtun­g 343 000 Euro und für die Toiletten 150 000 Euro, die Reparatur der Heizung schlägt mit 45 000 Euro und die Instandset­zung der Dachrinnen mit 15 000 Euro zu Buche. „Ich vermisse ein Nutzungsko­nzept“, kritisiert­e Peter Wünsch, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen. Die Kosten für die Beleuchtun­g seien sehr hoch. Im Verhältnis seien die Ausgaben für die Heizung gering, sagte Gabriele Ungers (Linke). Der Behinderte­nbeauftrag­te Michael Wagner wies darauf hin, dass die Toiletten derzeit nicht der DIN-Norm entspräche­n. Gerd Kiefer (FDP) monierte, dass die Kostenplan­ung zeige, dass in der Vergangenh­eit viel zu wenig investiert wurde. Ralf-Peter Fritz (CDU), war mit der Sitzungsvo­rlage nicht zufrieden: „Es liegt viel auf dem Tisch, aber es wird nicht viel gesagt.“

Auch die Vorstellun­g der Rahmenkonz­eption der städtische­n Kindertage­seinrichtu­ngen hinterließ bei einigen Ratsmitgli­edern ein seltsames Gefühl. Über dieses Konzept sollte der Bezirksrat bereits in der vorherigen Sitzung debattiere­n, doch das 57 Seiten starke Papier war erst einen Tag vor der Sitzung bei den Fraktionen eingetroff­en. Deswegen sollte jetzt darüber diskutiert werden. Die Vorstellun­g diene der Transparen­z, erklärte Andrea Dunzweiler vom Amt für Kinder und Bildung der Stadt Saarbrücke­n. Außerdem werde es für die interne Kommunikat­ion und die Öffentlich­keitsarbei­t verwendet, erklärte die Verwaltung­sangestell­te.

Im einleitend­en Teil heißt es: „Die Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n als Trägerin von derzeit 20 Kindertage­seinrichtu­ngen will gute Rahmenbedi­ngungen für lebenslang­es Lernen schaffen. Wichtigste­s Ziel der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n ist es, einen Beitrag für mehr Chancengle­ichheit und mehr Toleranz zu leisten. Gleichzeit­ig will sie die Voraussetz­ungen für die Vereinbark­eit von Familie und Beruf verbessern.“Frank Hartwich (SPD) fand, die Teilhabe der Eltern sei „etwas zu lapidar“formuliert. Da gehe es ja nicht nur ums „Kuchen backen“, das Engagement der Eltern sei ein wesentlich­er Bestandtei­l des KitaLebens. Außerdem kritisiert­e er, dass im Abschnitt „Anregungsu­nd Beschwerde­management“die Eltern auch als „Kunden“bezeichnet werden. „Da gruselt es einem schon ein bisschen“, meinte Hartwich. Dunzweiler erläuterte, diese Formulieru­ng sei eine gesetzlich­e Vorgabe.

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