Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­n ist ,,voll von Färrügden“

Das Theater im Viertel präsentier­t ein junges Talent: Lukas Mak

- VON SILVIA BUSS Musiker und Komiker

SAARBRÜCKE­N. Wenn einer tief in sich drin den Hang zum Humoristen spürt, dann lässt sich das nur schwer unterdrück­en. „Selbst bei klassische­n Auftritten gelingt es mit selten, ernst zu bleiben“, gesteht Lukas Mak. Auch in seinem Studiengan­g Elementare Musikpädag­ogik und Klavier, den der 23-Jährige von der Schwäbisch­en Alb ab 2012 an der Saarbrücke­r Hochschule für Musik absolviert­e, stand Humor eigentlich nicht auf dem Programm. Er aber konnte nicht anders. Bei der Performanc­e, die er letztes Jahr zur Abschlussp­rüfung darbieten musste, so erzählt er, „haben sich unwillkürl­ich lustige, kabarettha­fte Elemente eingeschli­chen“.

In Freiburg, wo sich Mak zum Winterseme­ster für ein Grundschul­lehrerstud­ium einschrieb, konnte er seinem komischen Talent endlich freien Lauf lassen. Mit einem Kleinkunst-Preis in der Tasche kehrt er nun für ein Gastspiel nach Saarbrücke­n zurück. In der Reihe Junge Talente des Theaters im Viertel wird der ursprüngli­ch „ernste“Musiker Mak am 19. März unter dem Titel „Vernünftig Färrügd“sein erstes abendfülle­ndes Musik-Kabarett-Performanc­e-Programm vorstellen. Was war geschehen?

In Freiburg richte das Studentenw­erk immer im November einen Kleinkunst­wettbewerb für Studierend­e aus, erzählt Mak. Obwohl er eigentlich die Zeit vor Semesterbe­ginn voll und ganz für seine Bachelor-Arbeit gebraucht hätte, konnte der Humorist in ihm nicht widerstehe­n – Mak meldete sich an. Auch dass man dafür ein Bewerbungs-Video von 15 Minuten Länge einreichen musste, schreckte ihn nicht. „Das hab ich dann im Wohnzimmer meiner Eltern gemacht, es war schon alles ein bisschen überstürzt“, erzählt er. Ein wenig Material dafür hatte

Lukas Mak er bereits in der Schublade. „Ich schreib ja schon seit Jahren immer mal wieder Texte und Gedichte, ernste und lustige“, sagt Mak.

Helge Schneider, Heinz Erhardt, Bodo Wartke, aber auch Reinhard Mey bezeichnet der 23-Jährige als Vorbilder, die ihn inspiriert­en. Zu den Texten habe er dann Klavier, Ukulele und mit der Loop-Station gespielt, gesungen, dirigiert, Stimmakrob­atik und „ein bisschen Quatsch“gemacht, wie er es nennt. Damit qualifizie­rte sich Mak letztlich nicht nur für den Auftritt beim Wettbewerb auf der Bühne. Er heimste als Debütant unter fünf, teils erfahrenen, Konkurrent­en sogar den Jury-Hauptpreis ein.

„Das war voll der gute Start in Freiburg, da hinzugehen und gleich Aufmerksam­keit und einen Preis zu bekommen“, freut sich Mak. Neben 500 Euro gehörte auch ein Folgeauftr­itt zur Auszeichnu­ng. Außerdem warben zwei Freiburger Comedians ihn gleich danach an, für ihr kommendes Programm.

Und jetzt also ein Gastspiel in der „alten Heimat“. Was haben die Zuschauer in Saarbrücke­n zu erwarten? „Im ersten Teil bringe ich eigene Songs, an denen ich teilweise noch schreibe“, verrät der Komiker. Im zweiten Teil führe er noch einmal das Programm seiner Abschlussp­rüfung an der HfM auf. Schon damals habe ihm eine Professori­n geraten, sich doch beim Theater im Viertel zu bewerben, erzählt er. Auf seinem FacebookPr­ofil kann man lesen, wie sehr sich Mak auf sein Heimspiel freut. „Mein liebes tolles Saarbrücke­n“, so schreibt er. „Bald bist du voll von Färrügden! ...wie mir.“

„Das war voll der gute Start in Freiburg, gleich Aufmerksam­keit und einen Preis bekommen.“

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FOTO: MAK Das Komische liegt ihm im Blut: Lukas Mak hat in Saarbrücke­n Elementare Musikpädag­ogik studiert, hat aber einen starken Hang zum komischen Fach.

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