Saarbruecker Zeitung

Elversberg verliert Spiel – und Batz an FCS

Der Regionalli­gist kassiert in Ulm eine 1:2-Niederlage und muss Torwart nach Saarbrücke­n ziehen lassen.

- VON HEIKO LEHMANN

ULM Formtief und Torhüter weg. Für Regionalli­gist SV Elversberg war der vergangene Samstag mit der 1:2 (0:0)-Niederlage beim SSV Ulm ein gebrauchte­r Tag. Vor dem Spiel sickerte durch, dass Elversberg­s Nummer eins Daniel Batz ab kommender Saison für den 1. FC Saarbrücke­n spielen wird. „Ich habe mich nicht gegen die SV Elversberg entschiede­n, sondern für den 1. FC Saarbrücke­n“, sagte Batz, den SVE-Trainer Michael Wiesinger vor einem Jahr unbedingt haben wollte. „Ich wollte mit ihm auch in die kommende Saison gehen. Ich bin überrascht von seiner Entscheidu­ng. Aber so ist das im Fußball-Geschäft“, erklärte Wiesinger. Das bessere Vertragsan­gebot des FCS, bei dem Batz einen bis 2019 geltenden Kontrakt erhält, soll entscheide­nd für den Wechsel gewesen sein.

„Ich werde bis zum Saisonende alles für die SVE geben, und ich gehe mal davon aus, dass ich weiterhin spielen werde. Wir haben ein Ziel. Und das ist der Aufstieg in die 3. Liga – und danach zählt ab dem 1. Juli nur noch der 1. FC Saarbrücke­n“, sagte Batz. Wiesinger möchte weiterhin auf seine Nummer eins bauen: „Er ist in Topform ein wichtiger Spieler für uns. Ich werde ihn beobachten. Aber ich gehe mal davon aus, dass er für die SVE alles geben wird.“

Der 1. FC Saarbrücke­n hat nach SZ-Informatio­nen Interesse an weiteren Spielern des Ligakonkur­renten SV Elversberg. Er verhandelt mit Markus Obernoster­er und Matthias Cuntz – ein taktisches Mittel des Lokalrival­en, um im Kampf um einen der beiden Plätze für die Aufstiegs-Relegation in Elversberg für Unruhe zu sorgen? „Das sind Spekulatio­nen. Und die kommentier­e ich nicht. Es ist normal, dass Spieler sich mit anderen Vereinen unterhalte­n. Wir haben auch einen Plan B in der Tasche“, sagte Wiesinger.

Zum Sport und der zweiten Auswärtsni­ederlage in Folge: Die SV Elversberg kontrollie­rte vor 1424 Zuschauern das Geschehen im Ulmer Donaustadi­on. Allerdings war das Spiel der SVE lange nicht so druckvoll und aggressiv wie in den Partien vor dem Jahreswech­sel. „Es ist reine Kopfsache. Wir haben überheblic­h agiert und uns leichte Ballverlus­te erlaubt“, sagte Wiesinger. Bis zur 66. Minute gab es keine klare Torchance. Dann leistete sich Elversberg­s defensiver Mittelfeld­spieler Mervielle Biankadi einen Ballverlus­t in der Ulmer Hälfte – und ab ging die Post. Der ehemalige Stürmer des 1. FC Saarbrücke­n, Thomas Rathgeber, leitete den Konter ein. Er bekam den Ball nach einer Flanke von Luca Graciotti zurück und traf aus elf Metern volley zum 1:0 für Ulm. Fünf Minuten später erhöhte Johannes Reichert nach einem Freistoß per Volleyschu­ss aus zwölf Metern auf 2:0.

„Wir hatten das Spiel im Griff. Ich glaube, dass wir immer noch richtig gut funktionie­ren. Wir brauchen ein Erfolgserl­ebnis“, erklärte Außenverte­idiger Lukas Kohler, der als einer der wenigen Elversberg­er über 90 Minuten funktionie­rte. Kohler brachte die Flanke, die zum Anschlusst­reffer führte. Ulms Florian Krebs wehrte den Ball mit der Hand ab. Schiedsric­hter Marcel Schütz gab Elfmeter. Es kam der Auftritt von Cuntz, der erst zu seinem zweiten Kurzeinsat­z nach der Winterpaus­e kam. Als Niko Dobros und Simon Handle den Elfmeter ausführen wollten, reichte von Cuntz ein Satz – und er hatte den Ball. Er verwandelt­e in der 87. Minute den Elfmeter sicher. „Wenn ich auf dem Platz stehe, übernehme ich Verantwort­ung. Mehr möchte ich zurzeit nicht sagen“, erklärte Cuntz mit Blick auf seine sportliche Situation bei der SVE.

Chancen zum Ausgleich hatte die SV Elversberg nach dem Anschlusst­reffer nicht mehr. Es bleibt ein mit vier Punkten aus vier Spielen verpatzter Jahresauft­akt, der Beginn einer Suche nach einem neuen Torhüter und der Form vergangene­r Tage. Am kommenden Freitag um 19 Uhr ist die TuS Koblenz zu Gast an der Kaiserlind­e in Elversberg.

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FOTO: LEHMANN Am Ende stürmten im Spiel in Ulm alle Elversberg­er, um den Ausgleich zu schaffen – auch Torwart Daniel Batz (Zweiter von rechts). Vor der Niederlage wurde bekannt, dass er zum 1. FC Saarbrücke­n wechselt.

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