„Der Trainer ist ja nicht plötzlich ein schlechter“
Der FC Homburg gerät immer mehr in Abstiegsgefahr.
HOMBURG (rti) Herbert Eder ist für seine gelassene Art bekannt. Der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Regionalligisten FC Homburg hat oft bewiesen, dass er ein breites Kreuz hat, wenn es darum geht, sich gegen äußere Einflüsse zu behaupten. Dass die sportliche Situation aber auch an seinen Nerven zerrt, war nach der 0:2 (0:0)-Niederlage beim TSV Steinbach am vergangenen Samstag unüberhörbar. „Mit geht die Fragerei nach dem Trainer so auf die Nerven“, wetterte der Vereinschef auf die Frage nach der Zukunft von Jens Kiefer. Einmal in Rage, legte Eder nach: „Ich werde diese blödsinnige Frage nicht jede Woche beantworten. Das ist schäbiger Journalismus, mit dem Menschen fertig gemacht werden sollen. Der Trainer ist ja nicht plötzlich ein schlechter und die Mannschaft nicht auf einmal eine schlechte. Wenn es was zu melden gibt, dann tue ich das.“Kiefer gab sich gewohnt stoisch und sagte: „Druck macht mir nichts aus.“
Es ist dem Homburger Trainer aber anzusehen, wie sehr es ihn umtreibt, dass seine Mannschaft immer mehr in Abstiegsgefahr gerät. Nach vier Niederlagen und einem Unentschieden in diesem Jahr trennen die Grün-Weißen noch ein Platz und ein Punkt vom ersten möglichen Abstiegsplatz.
Es passt irgendwie ins Bild, dass am Samstag aus disziplinarischen Gründen die beiden Stamm-Innenverteidiger Kai Heerings und Gévero Markiet zuschauen mussten. „Es gibt Dinge, die sind für einen Trainer alternativlos“, kommentierte Kiefer seine Entscheidung, die Spieler, die eine halbe Stunde zu spät zum Treffpunkt gekommen waren, aus dem Kader zu streichen: „Sie bekommen eine Strafe, die sie zahlen müssen. Und damit hat es sich. Ab dem nächsten Training gehören sie wieder ganz normal zum Kader.“Vorstandschef Eder antwortete auf die Frage nach der Suspendierung dünnhäutig: „Wir können nur 18 Spieler für den Kader nominieren. Da können eben nicht alle spielen. Warum kann man es nicht einfach dabei belassen?“
Trotz des personellen Aderlasses in der Defensive präsentierte sich der FC Homburg vor 1190 Zuschauern in Steinbach in der Abwehr stabiler als zuletzt. Den beiden Gegentoren durch Dino Bisanovic (58. Minute) und Mirko Schuster (77.) hatten die Saarpfälzer in der Offensive aber nichts entgegenzusetzen.