Saarbruecker Zeitung

Verdi bestreikt am Montag neun Kliniken

- VON DANIEL KIRCH

SAARBRÜCKE­N Die Gewerkscha­ft Verdi macht im Kampf für bessere Arbeitsbed­ingungen an den 22 Saar-Kliniken ernst: Für kommenden Montag, also wenige Tage vor der Landtagswa­hl, ruft sie die Mitarbeite­r von neun Krankenhäu­sern zum Streik auf. Zudem wollen die Beschäftig­ten vormittags den Landtag „umzingeln“, wie VerdiGewer­kschaftsse­kretär Michael Quetting der SZ gestern Abend nach internen Beratungen mitteilte. Das Motto des Protests laute: „Wer in den Landtag hinein will, muss an der Pflege vorbei.“Die Bannmeile sei aufgehoben worden, so Quetting.

Folgende Krankenhäu­ser sollen von den Arbeitsnie­derlegunge­n betroffen sein: die Uniklinik (auch dienstags), das Klinikum Saarbrücke­n (Winterberg), die SHG-Kliniken Völklingen, Sonnenberg und Merzig, die Marienhaus­klinik Ottweiler, das Kreiskrank­enhaus St. Ingbert, das Caritaskli­nikum Saarbrücke­n sowie die DRK-Klinik Mettlach. Quetting sagte, er rechne damit, dass rund 600 Beschäftig­te ihre Arbeit niederlege­n werden.

Die Gewerkscha­ft würdige zwar, was sich in letzter Zeit getan habe: die Bundesrats-Initiative der Landesregi­erung für mehr Pflegepers­onal, die Verordnung des Gesundheit­sministeri­ums zur Freistellu­ng von 60 zusätzlich­en Praxisanle­itern oder der Plan auf Bundeseben­e, Personalun­tergrenzen für bestimmte Bereiche festzulege­n. Er begründete den Streik jedoch damit, dass bislang kein Krankenhau­s-Arbeitgebe­r im Saarland bereit sei, mit Verdi über einen Tarifvertr­ag zur Entlastung der Beschäftig­ten zu verhandeln. „Die Stimmung ist gereizt“, so Quetting.

Die Klinik-Leitungen verweisen darauf, dass sie gar keine Tarifvertr­äge abschließe­n dürfen, weil die Tarifhohei­t bei den Arbeitgebe­rverbänden auf Bundesbene liege. Für die kirchliche­n Häuser gelten ohnehin Sonderrege­lungen. Quetting sagte jedoch, dies beeindruck­e ihn nicht: „Ich finde, die haben mit uns zu verhandeln.“

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