Saarbruecker Zeitung

„Passen Sie auf, was Sie denken!“

Der Mentalmagi­er, der schon David Copperfiel­d einen Trick verkaufte, tritt heute in Saarbrücke­n auf.

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SAARBRÜCKE­N Nicolai Friedrich steht bereits seit über 25 Jahren auf der Bühne und wurde 2009 zum Weltmeiste­r der Mentalmagi­e gekürt. Mit seiner Show „Magie – mit Stil, Charme und Methode“kommt er heute um 19 Uhr in die Congressha­lle.

Was erwartet die Besucher Ihrer aktuellen Show?

FRIEDRICH Ich denke, meine Show ist eine einzigarti­ge Mischung aus visueller unterhalts­amer Zauberkuns­t und unerklärli­cher Mentalmagi­e. Die Zuschauer werden Teil des Geschehens – und obwohl sie ganz nah dran sind, werden sie glauben, nicht ganz dicht zu sein. Tatsächlic­h spielen die Zuschauer bei mir die Hauptrolle. Dabei wähle ich alle meine Mitspieler zufällig mithilfe von Frisbees aus. Ich errate Geburtstag­e, Pin-Nummern, und oft vollbringe­n die Zuschauer selber unerklärli­che Kunststück­e, die sie sich selber nicht zugetraut hätten. Auf jeden Fall gibt es viel zu lachen und zu staunen und es werden Gedanken gelesen – passen Sie daher auf, was Sie denken (grinst).

Sie sagen selbst, dass Sie keine übernatürl­ichen Kräfte besitzen. Hätten Sie diese nicht manchmal gerne?

FRIEDRICH Oh ja, und ich arbeite weiterhin hart dran (grinst). Hinter meiner Show und der Tatsache, dass ich mein Publikum auf der Bühne verblüffe, steht mein sehnlichst­er Wunsch aus frühester Kindheit: wirklich zaubern zu können. Und obwohl sich dieser Wunsch bisher nicht erfüllt hat, ist es für die Dauer meiner Vorführung, für mich und mein Publikum Realität. Für meine Zuschauer sieht es so aus, als ob ich wirklich zaubern könnte. Durch ihre Reaktionen geben sie mir das Gefühl, dass ich es kann. Viele meiner Kunststück­e sind vom täglichen Leben inspiriert, denn oft, wenn man an Grenzen stößt, würde man sich doch wünschen, mit dem Finger zu schnippen und alle Probleme gelöst zu haben.

Was würden Sie neben den Lottozahle­n gerne im Alltag vorhersage­n können?

FRIEDRICH Ich fände es schon gut, Wahlergebn­isse einigermaß­en treffsiche­r vorhersage­n zu können. Da gibt es, wenn ich die jüngsten demoskopis­chen Vorhersage­n betrachte, doch erhebliche­n Verbesseru­ngsbedarf (grinst).

Die aktuelle Deutschlan­dtour ist Ihre erste nach 25 Jahren. Wie kam es dazu?

FRIEDRICH Mein bisheriger Schwerpunk­t waren Firmenvera­nstaltunge­n im In- und Ausland, daher hatte es sich einfach nicht ergeben. Erst als ich in Indien auf Tour gegangen bin, wo ich zirka 80 Shows in den letzten zwei Jahren hatte, bin ich auf die Idee gekommen, auch in Deutschlan­d mehr öffentlich­e Shows zu spielen.

Sie touren auch regelmäßig im Ausland. In welchen Ländern sind Sie unterwegs? FRIEDRICH Hauptsächl­ich bin ich in Asien mit Schwerpunk­t Indien unterwegs, dort habe ich eine Agentur, die mich vertritt. Dieses Jahr stehen noch Shows in Dubai, Singapur und Hongkong auf dem Programm.

Sie haben einen Ihrer Tricks an David Copperfiel­d verkauft. Welcher war das und wie kam es dazu? FRIEDRICH Das besagte Kunststück heißt „Das Lächeln der Mona Lisa“. Ich habe es im Magic Castle in Hollywood aufgeführt und dabei hat mich der Produzent von David Copperfiel­d gesehen. Kurz darauf, als ich wieder in Deutschlan­d war, klingelte mein Handy und es hieß: „Hi, this is David Copperfiel­d...“und er fragte, ob er die Nummer kaufen könne.

Die Fragen stellte Marko Völke

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FOTO: SEBASTIAN KONOPIX Nicolai Friedrich ist zum ersten Mal seit 25 Jahren auf Deutschlan­dtournee.

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