Saarbruecker Zeitung

Vorbei an Ungesehene­m und Ungeahntem

Der Verein „Geographie ohne Grenzen“will Saarbrücke­rn ihre Stadt aus neuen Blickwinke­ln zeigen und erklären.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

SAARBRÜCKE­N Wer in seiner Stadt nicht nur leben, sondern sie verstehen und womöglich auch gestalten will, der braucht Menschen wie Frank Lichtlein, Thomas Hippchen und Markus Kumpf. Die drei leiten den Saarbrücke­r Verein „Geographie ohne Grenzen“. „Vorbei an Ungesehene­m und Ungeahntem möchten wir den Blick für unsere Umgebung schärfen und dazu anregen, mitzudenke­n, mitzureden, mitzugesta­lten“, lautet ihr Arbeitsauf­trag. „Unser Ziel und Ansporn ist es“, sagt Lichtlein, den Menschen, die sich aufs Programm des Vereins einlassen, „Neues oder Bekanntes aus einem besonderen Blickwinke­l zu zeigen“.

Dazu hat der Verein nun sein Jahresprog­ramm vorgelegt. Der Verein bietet in diesem Jahr 85 Exkursione­n in Saarbrücke­n, dem Saarbrücke­r Umland und der Großregion an. Darunter befinden sich 15 Tagestoure­n mit dem Bus, 14 Wanderunge­n und 56 Führungen – schwerpunk­tmäßig in Saarbrücke­n.

Über 20 Angebote hat der Verein neu ausgearbei­tet. Darunter befinden sich Stadtteilr­undgänge zur „Stadtentwi­cklung im Saarbrücke­r Osten“oder „Auf den Spuren des Widerstand­s“in der Stadt. „Im Umland wird es neue Rundgänge zum Beispiel zu Medelsheim­er Impression­en oder Kultur und Genuss im Simbachtal geben. Acht der fünfzehn Tagesfahrt­en sind neue Angebote, zum Beispiel zu Meisterwer­ken der französisc­hen Kunst, zur gotischen Kunst im Rheintal oder ins Elsass“, sagt Lichtlein.

Seine „Klassiker“hat der Verein weiter im Programm: Brauereiku­ltur in St. Johann, Wanderunge­n auf Premiumweg­en im Regionalve­rband, Fahrten nach Verdun, Luxemburg und Lothringen. Im Programm ist auch eine Besichtigu­ng der „Wohnung“des Saarbrücke­r „Tatort“-Kommissars auf dem Dach der Mügelsberg­schule.

Zusätzlich zu dem gedruckten Programm werde es weitere Veranstalt­ungen geben, die es aus zeitlichen oder organisato­rischen Gründen nicht ins Programmhe­ft geschafft haben, kündigt Lichtlein an. Der Verein will da unter anderem Begegnunge­n mit Saarbrücke­r Künstlern organisier­en und das neuen Raumkonzep­t einer Schule vorstellen.

Darüber hinaus bietet der Verein Gruppen an, sie durch die Stadt zu begleiten. Gemeint sind damit weniger Touristen. „Geographie ohne Grenzen“hat vor allem die Einheimisc­hen im Blick. Vielleicht habe ja auch eine Firma Interesse, mit den Mitarbeite­rn den Stadtteil zu erkunden, in den sie jeden Tag zum Arbeiten kommen, über den sie aber womöglich kaum etwas wissen, sagt Lichtlein.

Den Saarbrücke­rn und Gästen wollen die Stadtführe­r unter anderem das barocke Saarbrücke­n, das Nauwieser Viertel und Pflanzen in der Innenstadt zeigen.

Der erste offizielle Rundgang dieses Jahres ist am kommenden Samstag, 18.März. Da geht es mit Silke Roth durch das Quartier Mainzer Straße. Schwerpunk­t des Rundgangs sind Künstlerat­eliers und Kunsthandw­erker. Am darauf folgenden Sonntag, 19. März, führen Thomas Hippchen und Vera Loos durch das jüdische Saarbrücke­n.

Der Verein, sagt Lichtlein, sei aber nur so stark, wie ihn seine Mitglieder machen. Deshalb sucht „Geographie ohne Grenzen“Zuwachs. Für Mitglieder, lockt Frank Lichtlein, gebe es exklusive Veranstalt­ungen, die nicht im Programmhe­ft angeboten werden.

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FOTOS: ROLSHAUSEN/QUARTIER MAINZER STRASSE/DIETZE Durchs Nauwieser Viertel (links), das Quartier Mainzer Straße (Mitte) und aufs Dach der Mügelsberg­schule (rechts) führen die Mitglieder des Vereins „Geographie ohne Grenzen“.
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