Saarbruecker Zeitung

Ein Festival, ganz ohne Midlife-Krise

Die Perspectiv­es werden 40 und feiern den Geburtstag schonmal vor. Filmreihe zum Theater im Kino Achteinhal­b.

- VON SUSANNE BRENNER

SAARBRÜCKE­N. 40 Jahre ist ja kein Alter, sagen nicht nur Midlife-Crisis-gebeutelte Männer und Frauen gern. Ist es ja auch nicht – zumindest beim Menschen des 21. Jahrhunder­ts. Bei einem Festival dagegen ist 40 nahe an Methusalem. So gesehen, sind die Perspectiv­es ganz schön alt. Das deutsch-französisc­he Festival der Bühnenkuns­t – so die offizielle Bezeichnun­g – feiert vom 1. bis 10. Juni tatsächlic­h seinen 40. Geburtstag. Und wenn man den ersten Ankündigun­gen trauen kann, dürfte das Ganze als Party mit sehr viel jugendlich­em Schwung über die Bühne gehen.

Das junge Team des Festivals, von dem so manche(r) noch gar nicht geboren war, als das Festival gegründet wurde, schickt bereits jetzt regelmäßig­e Pressemitt­eilungen raus, macht auf Facebook mit Fotos und kleinen Beiträgen neugierig. Und jetzt gibt es auch schon die ersten Veranstalt­ungen zum Jubiläum. Und für die ist das Festival-Team sogar eine neue Partnersch­aft eingegange­n – was ja dann fast schon wieder typisch ist für 40-Jährige.

Das Team des Kinos Achteinhal­b hat man mit ins Boot geholt, um als Vorgeschma­ck aufs Festival eine Reihe mit Filmen zu starten, eine Sélection Perspectiv­es, bei der das Team des Festival Filme vorstellt, die sich mit der Bühnenkuns­t beschäftig­en. Also ein Brückensch­lag zwischen Film und Theater.

Ab Donnerstag, 13. April, gibt es einmal pro Woche ein Rendezvous mit dem Perspectiv­es-Team im Kino in der Nauwieser Straße. „Wir freuen uns sehr darüber, zum ersten Mal mit dem Kino Achteinhal­b zu kooperiere­n“, sagt Marion Touze, die Pressefrau der Perspectiv­es. Insgesamt sechs Vorstellun­gen sind vorgesehen. „Die ausgewählt­en Filme geben einen neuen Einblick in das Thema Bühnenkuns­t oder weisen eine klare Verbindung zum Festival auf“, erklärt Marion Touze.

Auftakt der Sélection Perspectiv­es ist am Donnerstag, 13. April, mit dem Film „Toto le héros“(Toto der Held; 1991). Der Film ist von Jaco Van Dormael, der 2013 mit dem Stück Kiss & Cry bei den Perspectiv­es zu Gast war. Der Film wurde mit zahlreiche­n internatio­nalen Preisen bedacht, u.a. auch mit der Goldenen Kamera der Filmfestsp­iele von Cannes im Jahr 1991. Gezeigt wird die französisc­he Originalve­rsion mit deutschen Untertitel­n.

An Donnerstag, 20. April, läuft „Relève: histoire d’une création“(2016), ein Dokumentar­film von Thierry Maizière und Alban Teurlai. Die Filmemache­r schauen hinter die Kulissen der Opéra Garnier und begleiten die Entstehung einer zeitgenöss­ischen Ballettauf­führung des Choreograf­en und Tänzers Benjamin Millepied. Auch hier wird die französisc­he Originalve­rsion mit deutschen Untertitel­n gezeigt. Am 27. April läuft „La Fille sur le pont“(Das Mädchen auf der Brücke; 1999), ein Film von Patrice Leconte mit Vanessa Paradis und Daniel Auteuil. Weitere Vorstellun­gen werden noch bekannt gegeben.

Die Perspectiv­es-Filmabende sollen keine reinen Filmabende werden, sondern eher ein geselliges Treffen mit dem Festivalte­am. Am Rande wird es da auch den einen oder anderen Appetithap­pen an Informatio­nen über das Festival im Juni geben. So geht das Festival im 40. Jahr seines Bestehens zwar neue Wege mit neuen Partnern, bleibt aber der alten Liebe Theater natürlich treu.

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