Die Früchte monatelangen Übens
Eindrücke vom Jugend musiziert-Wettbewerb, bei dem Klavier im Zentrum steht.
SAARBRÜCKEN Laura Feer sitzt am Donnerstagmorgen vorm Konzertsaal der Hochschule für Musik (HfM) und zählt die Minuten: Gleich wird sich zeigen, wie viel ihre monatelange Vorbereitung für den Wettbewerb „Jugend musiziert“(Jumu) gebracht hat. Nicht minder aufgeregt als die Lebacherin (13) sind ihre Mutter und ihre Klavierlehrerin, die sie begleiten.
Das Klavierspiel bildet dieses Jahr einen klaren Schwerpunkt in der Solowertung: Ganze 22 Teilnehmer haben sich dafür angemeldet, während es für Gesang fünf, für Drum-Set (Pop) drei und für Gitarre gar keine sind. Das mag verwundern, wo Jugendliche doch meist eher einen Hang zum Pop als zur Klassik haben. „Vielleicht mögen die Pop-Leute die Wettbewerbssituation nicht so gerne“, vermutet Bernhard Fromkorth, Vorsitzender des Jumu-Landesausschusses. Mit den Streichern, Holz- und Blechbläsern aus der Gruppenwertung sind 98 Jugendliche dabei. „Das liegt im üblichen Rahmen“, so Fromkorth. Schwankungen habe man immer, da die Kategorien und Altersgruppen turnusmäßig wechselten.
Auch Laura Feer begeistert sich unter anderem für Klassik: Beethoven und Rachmaninov hat sie für ihr Vorspiel, übrigens nicht das erste bei Jumu, ausgewählt. „Es macht immer großen Spaß hier. Wenn man eine gute Bewertung bekommt, motiviert das sehr“, sagt sie. Als sie endlich eingelassen wird, wirkt die freundliche Begrüßung von Jurymitglied Kristin Merscher sichtlich entspannend. Laura schlägt die ersten Töne an: langanhaltend, intensiv. Dann wird die Musik schneller, spielt sich hoch, kullert dahin. Lauras Hände fliegen locker über die Tasten. Die Jury hört genau zu: „Wir achten auf technische und musikalische Fertigkeiten, dazu auf Gestaltung, Stilistik, Stilsicherheit“, so Merscher. Und die Jugendlichen schlügen sich bisher prima. „Es ist immer wieder eine Freude, zuzuhören!“
Auf dem Flur warten weitere Teilnehmer, einige ziehen sich zur Vorbereitung ins Untergeschoss zurück, so wie Maximilian Gunkel (13) aus Riegelsberg. Mit einem Klavierstück von Moszkowski hat er sich besonders Anspruchsvolles vorgenommen, ist aber guter Dinge: „Ich sehe den Wettbewerb als tolle Chance, ein wenig in die Öffentlichkeit zu treten. Die Vorbereitung ist anstrengend, aber es lohnt sich jedes Mal!“. Sehr wichtig ist für viele Jugendliche auch die individuelle Beratung, die die Jury nach dem Vorspiel anbietet – noch ohne Bewertungen bekanntzugeben. Laura Feer erhielt am Ende einen 1. Preis (24 Punkte), womit sie sich für den Bundeswettbewerb qualifizierte und Maximilian Gunkel einen 2. Preis (21 Punkte). ............................................. Alle Ergebnisse