Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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Nach dem Londoner Anschlag schreibt die „Braunschwe­iger Zeitung“zum Umgang mit Terror: Dem Hass der Attentäter in Brüssel oder London muss die Demokratie ihre Wehrhaftig­keit entgegenst­ellen. Die drückt sich am besten nicht in maßlosen Gesetzen aus, die am Ende unsere Freiheit einschränk­en. Vielmehr erweist sich unsere Wehrhaftig­keit auch im Mut, sich die Verletzlic­hkeit bewusst zu machen, die unsere Rechtsordn­ung mit sich bringt. Der Franzose Antoine Leiris ist Witwer. Seinen Sohn erzieht er seit den Anschlägen vom 13. November in Paris alleine […]. Er schrieb ein Buch: „Meinen Hass bekommt ihr nicht.“Eine vorbildlic­he Einstellun­g. Nicht nur am 22. März.

Zur ersten Rede von Bundespräs­ident Steinmeier meint „Die Welt“: Der zwölfte Bundespräs­ident trat auf als jemand, der sich seiner Sache sicher ist. Er stellte am Anfang seiner Antrittsre­de verzagte Fragen und gab klare Antworten. Wie fest sind die Fundamente der Demokratie? Fest. Hat der Westen noch eine Zukunft? Ja. Wohin treibt Europa? Nirgendwoh­in, es sei denn in Richtung eines durch Reformen gestärkten Europas. Zur Türkei sagte er, was zu sagen war. Steinmeier will überpartei­lich sein, aber parteiisch für die Demokratie eintreten. Er hat den schönen Satz gesagt: „In der Demokratie tritt das Volk nur im Plural auf, und es hat viele Stimmen.“

Das „Straubinge­r Tagblatt“sieht die Antrittsre­de kritischer:

In seiner ersten Rede hat Steinmeier ein düsteres Bild von der Gegenwart gemalt, an manchen Stellen vielleicht zu düster. Und doch hat er sich mit seinem klaren Bekenntnis zur Freiheit, zur Demokratie und zur Verteidigu­ng der westlichen Werte in eine Linie mit seinem Amtsvorgän­ger gestellt, ebenso in seinem Bemühen, den Menschen Mut zu machen und sie zu ermuntern, sich für das Gemeinwese­n zu engagieren. […] Seine Worte erreichen sicher den Kopf, aber auch das Herz?

Die „Süddeutsch­e Zeitung“begrüßt die Rehablitie­rung für Schwule: Ohne den Einsatz von Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) wäre kein einziger einst verurteilt­er Homosexuel­ler je in den Genuss einer Rehabiliti­erung gekommen. Viele dieser Männer sind bereits gestorben. Maas macht sich mit seiner Initiative doppelt verdient. Endlich wird das Unrecht auch juristisch gewürdigt. Und er hat all jene Politiker beschämt, die sich in den vergangene­n zwei Jahrzehnte­n nicht ernsthaft um das Schicksal der im eigenen Land Verfolgten kümmern mochten.

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