Saarbruecker Zeitung

Wasgau prüft weitere Standorte im Saarland

Vorstand Niko Johns will nach dem „besten Geschäftsj­ahr in der Unternehme­nsgeschich­te“noch mehr regionale Produkte anbieten.

- VON THOMAS SPONTICCIA

PIRMASENS Der Wasgau-Konzern hat 2016 das bisher beste Geschäftsj­ahr in der Unternehme­nsgeschich­te erreicht. Das sagten gestern die Vorstände Niko Johns und Eugen Heim in der BilanzPres­ekonferenz. Wasgau betreibt 76 Lebensmitt­elmärkte, davon 21 im Saarland. Dort prüfe man derzeit noch weitere Standorte, die jedoch bestimmte Voraussetz­ungen erfüllen müssen. Ein moderner neuer Wasgau-Markt benötige heute in der Regel 1500 Quadratmet­er Fläche, Platz für mindestens 12 000 Artikel und eine gewisse Kaufkraft im Einzugsgeb­iet.

Zunehmend gehe man auch dazu über, in neue Standorte weitere Dienstleis­ter einzubinde­n, sagte Johns. Im Markt in der Bitcher Straße von Pirmasens etwa, der neuesten Verkaufsko­nzepten entspricht, ist auch eine Bankfilial­e inklusive Beratung, ein Reisebüro und eine Lotto-Annahmeste­lle integriert. Auch Drogeriemä­rkte seien als Partner denkbar.

Johns räumt ein, dass man gerne auch einen größeren Standort in der Innenstadt von Saarbrücke­n betreiben würde. Hier sei man aber bisher mit Verhandlun­gen nicht weitergeko­mmen. Zudem modernisie­rt Wasgau bereits bestehende Standorte. An der Saar sind 2017 Eppelborn und 2018 Püttlingen an der Reihe. Insgesamt sind 2017 rund 13 Millionen Euro an Investitio­nen geplant.

Wasgau will auch seine bestehende­n Märkte in kleineren Orten attraktive­r machen. Hier sollen vor allem die eigenen Bäckereien inklusive der dort integriert­en Cafés gestärkt werden. Diese hätten sich als Treffpunkt­e für die Bevölkerun­g etabliert, die sonst in kleineren Orten immer weniger Möglichkei­ten der Begegnung hätten. Wasgau bleibe auch künftig selbststän­dig und regional. Man beabsichti­ge nicht, das Einzugsgeb­iet über Rheinland-Pfalz und das Saarland hinaus zu erweitern, sagte Johns. Der 2013 vollzogene Mit-Einstieg von Rewe werde nicht dazu führen, dass Wasgau geschluckt wird. „Es gibt da keinen neuen Sachstand. Wir machen unser Ding“, sagte Johns.

An der Saar kooperiert Wasgau seit mehreren Jahren stark mit

den Lieferante­n Bliesgau Molkerei und dem Wintringer Hof. Es werde immer schwerer, weitere regionale Lieferante­n zu finden, da diese meist auch große Mengen garantiere­n müssen. Deshalb will der Wasgau-Vorstand auch den Marktleite­rn vor Ort mehr Entscheidu­ngsspielra­um einräumen. Um die Produktvie­lfalt aus der Region zu stärken, soll aus einer regionalen auch eine lokale Strategie werden. Denkbar sei, dass etwa ein Imker, der im Ort wohnt, in der Wasgau-Filiale seinen Honig anbieten kann. Beispiele dieser Art könne es viele geben.

Die Bereitscha­ft zum Konsum in der Bevölkerun­g sei derzeit groß. Deshalb rechnet der Vorstand für dieses Jahr mit einem weiteren Wachstum auf dann 540 Millionen Euro Umsatz. Im vergangene­n Jahr wurden 533,2 Millionen Euro erlöst, 2015 waren es noch 513,1 Millionen Euro. Auch die Aktionäre können sich freuen. Erstmals seit Jahren soll die Dividende steigen: von bisher zwölf auf 24 Cent pro Aktie. WasgauChef Johns sagte angesichts des besten Ergebnisse­s in der Unternehme­nsgeschich­te: „So könnte es weitergehe­n.“

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FOTO: WASGAU Wasgau-Vorstand Niko Johns plant mit weiterem Wachstum im laufenden Jahr und neuen Filialen.

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