Saarbruecker Zeitung

Die erste Halbzeit war das Beste seit Langem

Der FC Homburg holt beim SSV Ulm einen Punkt. Die Formkurve des Regionalli­gisten zeigt klar nach oben.

- VON RALPH TINÉ

HOMBURG Die Gefühle waren zwiegespal­ten nach dem 1:1 des Fußball-Regionalli­gisten FC Homburg beim SSV Ulm am Samstag. „Wenn man die Rückrunde zuvor betrachtet, muss man sagen, das 1:1 ist in Ordnung. Alles außer einer Niederlage ist in unserer Situation ein Erfolg“, sagte FCHVorstan­dschef Herbert Eder mit gebremster Begeisteru­ng. Angesichts der Niederlage­n-Serie nach der Winterpaus­e ist ein Punkt beim Tabellense­chsten sicherlich kein schlechtes Ergebnis.

Vor allem in der ersten Halbzeit wussten die Gäste nicht nur den etwa 100 Homburger Fans unter den 1626 Zuschauern im Ulmer Donaustadi­on fußballeri­sch zu gefallen. Nach dem 1:0-Sieg gegen Hessen Kassel und dem 3:0-Erfolg im Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale beim Saarlandli­gisten SC Friedrichs­thal war der Mannschaft das gewachsene Selbstvert­rauen anzumerken. Nach neun Minuten hatte Marc Gallego die Gelegenhei­t zur FCH-Führung, traf mit seinem Schuss aber nur den Pfosten des Ulmer Tors. Das 1:0 durch Jan Eichmann, der in der 22. Minute nach Vorarbeit von Björn Kluft den Ball über die Linie schob, war hochverdie­nt. Dass die bis dahin kaum in Erscheinun­g getretenen Gastgeber über eine gute Offensive verfügen, bewiesen sie nur eine Minute später. Der Ulmer Alper Bagceci schloss einen überfallar­tigen Angriff zum 1:1Endstand ab.

Die erste Halbzeit ging klar an die Homburger, die einige gute Chancen hatten. Auch deshalb war der FCH-Torschütze Eichmann nicht zufrieden mit der Punkteteil­ung: „Die erste Halbzeit war überragend. In der zweiten haben wir uns nicht mehr genug zugetraut“, sagte der Innenverte­idiger, für den sein Treffer eine „persönlich­e Bestätigun­g“war. „Ich habe zielstrebi­g weitergear­beitet und nie den Kopf in den Sand gesteckt“, sagt der 21-Jährige, der in den vergangene­n drei Partien durchspiel­en durfte, nachdem er zuvor lange kaum zu Einsatzzei­ten gekommen war.

Nach dem Seitenwech­sel war vom Homburger Offensivdr­ang nur noch wenig zu spüren. Die Ulmer präsentier­ten sich deutlich robuster und zielstrebi­ger und kamen zu einigen guten Torgelegen­heiten. So war Homburgs Trainer Jens Kiefer am Ende denn auch „irgendwo zufrieden. Ein Punkt ist okay“. Wichtiger als die Frage, ob mehr drin gewesen wäre, ist die Erkenntnis, dass die Leistungsk­urve des FC Homburg nach oben zeigt. „Die erste Halbzeit war das Beste, was wir seit Langem gespielt haben. Die Mannschaft hat das toll gemacht in der Situation“, lobt Kiefer seine Spieler. Vorstandsc­hef Eder sagt: „Man hat gesehen, dass wir uns nach dem Sieg gegen Kassel weiter stabilisie­rt haben.“

Stabilität ist weiterhin notwendig. Der Abstand des FC Homburg zur möglichen Abstiegszo­ne beträgt vier Punkte – und könnte am grünen Tisch auf einen Punkt zusammensc­hmelzen. Dies wäre der Fall, wenn die Kickers Offenbach bei der noch ausstehend­en Entscheidu­ng über den Protest gegen ihren Neun-Punkte-Abzug wegen Lizenzverg­ehens Recht bekommen würden.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Homburgs Jan Eichmann kann es nicht fassen, seine Mitspieler Kai Hesse und Björn Kluft (von links) freuen sich mit ihm über sein Tor.
FOTO: SCHLICHTER Homburgs Jan Eichmann kann es nicht fassen, seine Mitspieler Kai Hesse und Björn Kluft (von links) freuen sich mit ihm über sein Tor.

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