Saarbruecker Zeitung

Sieg ohne sechs Spieler und Trainer

Der Handball-Zweitligis­t HG Saarlouis gewinnt gegen die HSG Konstanz mit 35:28.

- VON SEBASTIAN ZENNER

SAARLOUIS „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Philipp Kessler am Samstagabe­nd. Der Linksaußen des Handball-Zweitligis­ten HG Saarlouis meinte gleich zweierlei: Zum Einen, dass seine Mannschaft ohne sechs Spieler und den Trainer – alle grippekran­k – mit 35:28 (17:11) gegen die HSG Konstanz gewinnen konnte. Zum Anderen die Hartnäckig­keit der Grippevire­n, die auch ihn außer Gefecht setzten. „Ich war die ganze Woche ans Bett gefesselt. Da geht es auch gleich wieder hin“, sagte Kessler, der mit Unterstütz­ung des fiebrigen Spielmache­rs Ibai Meoki Trainer Jörg Bohrmann an der Seitenlini­e vertrat.

Neben Bohrmann, Kessler und Meoki fehlten der HG die Brüder Peter und Lars Walz, Tom Paetow und Torwart Patrick Schulz. Kapitän Jonas Faulenbach und Torwart Darius Jonczyk gingen angeschlag­en in das Heimspiel. Die Nachwuchss­pieler Rouven Latz und Julian Kreis halfen aus. Wären neun statt acht der 17 Vertragssp­ieler mit Krankensch­ein ausgefalle­n, wäre die Partie ausgefalle­n.

Doch es wurde gespielt. Und die HG Saarlouis ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass die Situation die Mannschaft eher zusammensc­hweißte, als sie zu schwächen. Nach zehn Minuten führte die HG vor 1250 Zuschauern in der Stadtgarte­nhalle mit 7:2 – die Gäste nahmen eine Auszeit. Die zweite Auszeit nahm HSGTrainer Daniel Eblen in der 25. Minute, als Saarlouis mit 16:9 führte.

In der zweiten Halbzeit agierten die Gastgeber oft zu hektisch, statt die Führung mit geduldigem Angriffssp­iel für sich arbeiten zu lassen. Dennoch wuchs der Vorsprung an. In der 49. Minute auf acht Tore (28:20). Uneinholba­r für die Gäste Konstanz, die letztlich mit 28:35 unterlagen.

„Man merkt, dass er Lehrer ist und Vorträge halten kann. Es war eine sehr ruhige und sachliche Ansage“, analysiert­e Jerome Müller, der acht Tore erzielte, die Ansprache von Co-Trainer Kessler. Der hofft trotz des Erfolgs auf eine schnelle Rückkehr von Bohrmann: „Wir brauchen ihn – und ich will auch bald wieder spielen.“

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