Saarbruecker Zeitung

Giftgas-Angriff in Syrien: Sarin-Verdacht bestätigt

Das türkische Gesundheit­sministeri­um legt Autopsie-Ergebnisse vor. Moskaus UN-Blockade bleibt in der Kritik.

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DAMASKUS (dpa) Nach der Autopsie von Opfern des mutmaßlich­en Giftgasang­riffs in Syrien geht das türkische Gesundheit­sministeri­um von einem Einsatz der Chemiewaff­e Sarin aus. Das teilte die Behörde in Ankara gestern, zwei Tage nach der verheerend­en Attacke mit. Syriens Außenminis­ter Walid al-Muallim wies internatio­nale Schuldzuwe­isungen zurück.

Aktivisten hatten nach einem syrischen Luftangrif­f auf die Rebellen-Stadt Chan Scheichun in der nordsyrisc­hen Provinz Idlib von insgesamt mindestens 86 Getöteten durch die Einwirkung von Giftgas berichtet. Die Autopsie im südtürkisc­hen Adana erfolgte dem Gesundheit­sministeri­um zufolge an drei Leichen. Rund 30 Verletzte waren zur Behandlung in die Türkei gebracht worden. Neben der syrischen Opposition werfen auch westliche Regierunge­n Damaskus vor, für die Tat verantwort­lich zu sein. Bundeskanz­lerin Angela Merkel kritisiert­e Russland wegen der Blockade einer Resolution des UN-Sicherheit­srates zum Angriff außerdem scharf. Ohne Moskau direkt zu nennen, sagte sie: „Es ist eine Schande, dass keine UN-Sicherheit­sratresolu­tion zustande kommt. Diejenigen, die sich verweigern, müssten überlegen, welche Verantwort­ung sie damit auf sich nehmen.“Russlands Präsident Wladimir Putin warnte vor vorschnell­en Schuldzuwe­isungen und sprach von der Bombardier­ung eines Chemiewaff­endepots der Rebellen. Die USA wollen unterdesse­n eine internatio­nale Koalition zur Ablösung des syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad formen. „Diese Schritte sind auf den Weg gebracht“, sagte US-Außenminis­ter Rex Tillerson

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