PRESSESCHAU
Die römische Tageszeitung „La Repubblica“analysiert den Einsatz der „Mutter aller Bomben“durch US-Streitkräfte in Afghanistan:
Die Superbombe, die Donald Trump über Afghanistan hat abwerfen lassen, deutet auf die zwangsläufige Eskalation von Donalds Krieg hin, den er mit dem Militärschlag in Syrien begonnen hat. Kein Oberbefehlshaber der Streitkräfte vor ihm, weder Bush Junior, unter dessen Administration die „Mutter aller Bomben“geschaffen wurde, noch Obama haben gewagt, sie einzusetzen, weil ihr taktischer Nutzen stets infrage gestellt wurde, während die psychologischen und politischen Folgen eines so zerstörerischen Sprengkörpers als riskant gelten. Aber der „Neue Trump“(. . .) will die maximale Wirkung mit geringster Anstrengung (. . .). Trump (. . .) sollte wissen, dass auch nicht Unmengen an Sprengstoff einen radikalisierten Fanatiker aufhalten werden, der Fußgänger auf einer Brücke in London oder Familien auf der Strandpromenade in Nizza töten will.
„Der Standard“(Wien) meint zu den Kurswechseln Trumps:
Die Chefdiplomaten Russlands und der USA streiten darüber, ob das Assad-Regime in Syriens Zukunft eine Rolle spielen darf: Wann war das? Sicher, im April 2017 – aber ebenso Anfang Juli 2012, als nach der ersten GenfKonferenz zu Syrien Hillary Clinton mit Sergej Lawrow über die Interpretation des Kommuniqués rang, das erstmals einen Übergang für Syrien entwarf. Die Position der USA zu Assad hat sich weniger verändert, als es nach den letzten Tagen den Anschein haben mag. Der dramatische Unterschied besteht nur zwischen dem, was der Präsidentschaftskandidat Donald Trump zu Assad sagte, und dem, was der Präsident Donald Trump heute sagt.
Die „Westfälischen Nachrichten“(Münster) rügen die schnelle Neuansetzung des Dortmunder Spiels gegen Monaco nach der Bombenattacke auf den Team-Bus:
Die Entscheidung der Uefa, das Spiel (. . .) lediglich um einen Tag zu verlegen, ist ein Skandal. Nicht nur wegen der kurzen Zeitspanne zwischen einem Anschlag auf das Leben der Spieler und dem Anpfiff. Besonders bedenklich ist, dass offenbar keiner der direkt Betroffenen vor der Entscheidung für den Nachholtermin kontaktiert wurde. Doch auch die BVBClubspitze um Hans-Joachim Watzke hat in dieser Situation keine gute Figur gemacht. Sie hat die Entscheidung ohne Rücksicht auf ihre Angestellten mitgetragen und sogar öffentlich verteidigt.