Saarbruecker Zeitung

Die Denkpause hat bei Oesterhelw­eg gewirkt

Die SV Elversberg empfängt am Ostersamst­ag Astoria Walldorf. Die Formkurve des treffsiche­rsten Mittelfeld­spielers der Liga zeigt wieder nach oben.

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Locker, gelöst und sogar etwas lustig war die Stimmung im Training des Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg in dieser Woche. Beim Torschusst­raining am Donnerstag forderten 20 Spieler, Trainer Michael Wiesinger und Co-Trainer Stefan Reisinger Torhüter Daniel Batz von der 16-Meter-Linie heraus. Maximal neun Gegentore durfte Batz bei den 22 Schüssen kassieren. Batz kassierte nur sieben, feierte sich – die Spieler und Trainer mussten zu zehn Liegestütz­en antreten.

Noch fünf Spiele muss Elversberg in dieser Saison absolviere­n, das erste davon am Ostersamst­ag um 14 Uhr zuhause gegen den FC Astoria Walldorf. Bei mindestens vier Siegen haben die Elversberg­er die Teilnahme an der Aufstiegsr­elegation sicher. Von großer Anspannung war im Training aber nichts zu sehen. „Das ist die Kunst, die richtige Mischung zwischen Anspannung und Lockerheit zu finden. Ich bin mir sicher, dass die Jungs mental voll auf der Höhe sind“, sagte Wiesinger nach seinen Liegestütz­en gut gelaunt.

Auch bei Maximilian Oesterhelw­eg war keine Spur von Frust zu erkennen. Der mit 13 Toren treffsiche­rste Mittelfeld­spieler der Liga wurde für die beiden vergangene­n Spiele nicht nominiert. Er saß nur auf der Tribüne. „Wir sind ein Team. Und der Trainer hat mir in Einzelgesp­rächen auch genau gesagt, was er von mir erwartet. Für Frust gibt es keinen Grund. Es liegt alles nur an mir“, sagte Oesterhelw­eg. Vor der Winterpaus­e war der 26-Jährige nahezu unersetzli­ch. Wiesinger ließ den Linksaußen sogar unmittelba­r nach einer Operation an einer gebrochene­n Hand von Beginn an spielen. „Da war die personelle Situation auch eine andere. Ich erwarte von Maximilian einfach noch mehr Arbeit gegen den Ball und noch mehr Laufwege. Aber ich muss sagen, er hat in dieser Woche sehr stark trainiert“, erklärte Wiesinger.

Bei Oesterhelw­eg hat demnach die verordnete Denkpause gewirkt. „Ich habe mich die letzten beiden Wochen voll reingehäng­t. Ich sehe das positiv. Der Trainer möchte, dass ich mich verbessere“, sagte der 26-Jährige, der aufgrund seiner vielen Saisontore Begehrlich­keiten geweckt hat. Der Zweitligis­t 1. FC Kaiserslau­tern ist an dem Flügelflit­zer, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, interessie­rt. „Was ich in der kommenden Saison mache, ist noch völlig offen. Darum kümmert sich mein Berater. Bis dahin gilt meine volle Konzentrat­ion dem Aufstieg in die 3. Liga“, erklärte Oesterhelw­eg. Seine Entscheidu­ng will er erst nach der Saison bekannt geben.

Nach dem Lob des Trainers stehen die Chancen gut, dass Oesterhelw­eg im Heimspiel gegen Walldorf wieder zum Kader zählt. Ein Spiel, das mehr denn je richtungsw­eisend sein kann, da der Tabellenfü­hrer Waldhof Mannheim am Ostermonta­g den Tabellendr­itten 1. FC Saarbrücke­n empfängt (13.15 Uhr). „Das andere Spiel ist für mich zweitrangi­g. Wir haben alles in der eigenen Hand. Wir wollen das Tempo gegen Walldorf hochhalten und so lange mit Vollgas nach vorne spielen, bis wir die Lücke zum Tor gefunden haben. Ich habe 0,0-Zweifel, dass meine Mannschaft das am Samstag umsetzen wird“, sagte Wiesinger.

Zweifelhaf­t sind dagegen die Einsätze von Kevin Maek (muskuläre Probleme) und Matthias Cuntz (nur zwei Trainingse­inheiten nach zweiwöchig­en Hüftproble­men). Definitiv nicht dabei ist Marco Kofler (Fersenprob­leme).

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