Saarbruecker Zeitung

Sind Ampeln Schuld an Rückstaus in Saarbrücke­n?

Ein SZ-Leser-Reporter beschwert sich über schlechte Ampelschal­tungen bei Saarbrücke­r Großverans­taltungen. Die Stadt verspricht Gespräche.

- VON MARKO VÖLKE

SAARBRÜCKE­N. Walter Merkel aus Saarlouis ist viel bei Veranstalt­ungen in Saarbrücke­n unterwegs. Dabei fielen ihm immer wieder Ampelschal­tungen auf, die nicht an die erhöhte Verkehrsla­ge angepasst seien. Ob am E-Werk, am Eurobahnho­f oder an der Congressha­lle – durch zu kurze Grünphasen komme es vor und nach den Veranstalt­ungen häufig zu aus seiner Sicht vermeidbar­en Staus. „Kennt denn die Landeshaup­tstadt ihren eigenen Veranstalt­ungs-Kalender nicht?“, fragt der SZ-Leser-Reporter.

Kürzlich hat er an einem Wochenende sogar gleich zwei angebliche Fehlschalt­ungen entdeckt: Bei der Show der „Ehrlich Brothers“in der Saarlandha­lle habe es wegen einer Autobahnsp­errung eine Umleitung über den Stadtteil Rodenhof gegeben. Doch hier sei die Grünphase viel zu kurz gewesen.

Auch beim verkaufsof­fenen Sontag im „Saarbasar“habe es lange Staus gegeben. Sowohl bei der Anfahrt über die Mainzer Straße, wo die Linksabbie­ger-Ampel in Richtung Einkaufsze­ntrum nicht an das erhöhte Verkehrsau­fkommen angepasst worden sei, als auch bei der Abfahrt. Die Anlage an der Ausfahrt des Parkplatze­s sei sogar komplett abgeschalt­et gewesen. Ein Mitarbeite­r eines Geschäftes habe ihm erklärt, dass die Stadt leider schon mehrfach nicht auf die Bitte, die Schaltung an verkaufsof­fenen Sonntagen anzupassen, reagiert habe, berichtet Merkel. Das Center-Management bestätige auf Anfrage unserer Zeitung das Problem.

Stadtsprec­her Thomas Blug erklärt, dass es bei größeren Veranstalt­ungen kurzfristi­g zu stark erhöhtem Verkehrsau­fkommen komme, das die Leistungsf­ähigkeitsg­renze bestimmter Verkehrsan­lagen überschrei­ten könne. Um Staus zu vermeiden und die Auswirkung­en zu minimieren, begegne die Stadt diesen Situatione­n durch angepasste Ampelsteue­rungen. „Dennoch kann es passieren, dass nicht immer die optimale Steuerung eingericht­et ist“, sagt Blug. Dies könne vielfältig­e Gründe haben, wie eine fehlerhaft­e Informatio­n zu einer Veranstalt­ung oder ein kurzfristi­ger Unfall.

An der Saarlandha­lle werde über eine Stauerkenn­ung automatisc­h ein anderes Programm geschaltet, das über eine hohe Leistungsf­ähigkeit für die Ausfahrt auf die Camphauser Straße verfüge. Eine Ausfahrt über den Rodenhof in den Ludwigsber­gkreisel sei dagegen nicht vorgesehen, sodass es dafür keine speziellen Programme gebe.

„Wir werden mit dem Centermana­gement ein Gespräch führen und eine Verbesseru­ng der Schaltung diskutiere­n“, sagte Blug zu der am „Saarbasar“geschilder­ten Situation. An der Congressha­lle habe es zuletzt Probleme bei einer morgendlic­hen Veranstalt­ung gegeben. Nach einer Info durch den Betreiber habe die Stadt die Möglichkei­t, die Abfahrt von der Westspange leistungsf­ähiger zu schalten.

Am E-Werk werde ein spezielles Abfahrtpro­gramm an drei Ampelanlag­en geschaltet. Damit diese Einstellun­g im Verkehrsre­chner aktiviert werden könne, müsse der Veranstalt­er die Stadt über das ungefähre Ende informiere­n. „Wir prüfen derzeit, ob über eine Stauerkenn­ung eine automatisi­erte Schaltung der Ausfahrt-Programme erfolgen kann“, ergänzt der Sprecher.

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