Saarbruecker Zeitung

Erleichter­ung nach langer Durststrec­ke

Der SV Bübingen kann doch noch gewinnen. Nach elf Spielen ohne Sieg bezwang der Fußball-Saarlandli­gist ausgerechn­et Aufstiegsk­andidat Köllerbach mit 3:2. Die Sportfreun­de waren mit einer Serie von 14 Spielen ohne Niederlage angereist.

- VON MIRKO REUTHER Doppeltors­chütze des SV Bübingen

BÜBINGEN 14 Spiele in Folge hatten die Sportfreun­de (SF) Köllerbach in der Fußball-Saarlandli­ga nicht mehr verloren. Der SV Bübingen war elf Partien am Stück ohne Sieg geblieben. Beide Serien sind zu Ende. Bübingen gewann sein Heimspiel im Meerwaldst­adion gegen Köllerbach mit 3:2 (1:0) und verpasste den Sportfreun­den einen Dämpfer im Aufstiegsr­ennen. Die Köllerbach­er fielen auf Tabellenpl­atz vier zurück, während die Bübinger auf Rang zehn fern von Gut und Böse sind.

„Wir sollten jetzt nicht darauf schauen, was unsere Konkurrent­en machen, sondern auf unsere eigene Leistung. Denn die hat heute nicht gestimmt“, grollte SFTrainer Daniel Magno am Ostermonta­g. Die Bübinger waren unterdesse­n in Feierlaune. Patrick Wöber – mit zwei Freistoßtr­effern der Garant für den Sieg – erklärte freudestra­hlend: „In den vergangene­n Wochen haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert. Heute sind wir mit der richtigen Einstellun­g ins Spiel gegangen und haben in der Defensive gekämpft ohne Ende. Die Erleichter­ung nach der langen Durststrec­ke ist riesig.“

Vor 120 Zuschauern war Köllerbach zu Spielbegin­n besser. Yacine Hedjilen hatte in der vierten Minute den Führungstr­effer für die Sportfreun­de auf dem Fuß. SVTorwart Marco Curcio lenkte den Ball mit den Fingerspit­zen um den Pfosten. Nach 20 Minuten wurde Bübingen mutiger – und hatte prompt eine Chance. Kapitän Mathias Lillig flankte, Nils Cuccu scheiterte mit einem Kopfball an SF-Schlussman­n Tobias Karrenbaue­r (21. Minute). Bübingen verteidigt­e gut, insbesonde­re Innenverte­idiger Samuel Ikas köpfte den Ball ein halbes Dutzend Mal nach Köllerbach­er Flanken aus der Gefahrenzo­ne.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde das Spiel der Sportfreun­de wieder zwingender. Zunächst scheiterte Robin Vogtland an Curcio (38.). Dann verpasste Valentin Solovej eine Flanke am langen Pfosten um eine Fußspitze (42.). Mitten in der Köllerbach­er

„In den vergangene­n Wochen haben wir uns nicht mit Ruhm

bekleckert.“

Patrick Wöber Drangphase schlug der SV Bübingen zu. Markus Fritz leitete den Ball mit der Hacke auf Cuccu weiter, der aus spitzem Winkel das 1:0 erzielte (44.). Und es kam noch besser für die Gastgeber. In der zweiten Halbzeit waren 45 Sekunden gespielt, als Wöber einen Freistoß über die Köllerbach­er Mauer in die linke Ecke des Tors zirkelte.

Doch zehn Minuten später waren die Sportfreun­de wieder im Spiel. Solovej köpfte den Ball nach einer Flanke gegen die Laufrichtu­ng von Bübingens Torwart Curcio zum Anschlusst­reffer in die lange Ecke (57.). Kurz darauf fast das 2:2. Der eingewechs­elte Jan Issa köpfte den Ball Richtung linke Ecke – Curcio parierte mit einem tollen Reflex (60.). Der Ausgleich für die Sportfreun­de war nur aufgeschob­en, denn in der 81. Minute traf Stürmer Davit Bakhtadze nach Zuspiel von Ricardo Hamann. Nur zwei Minuten später war der Jubel bei den Sportfreun­den allerdings wieder verebbt. Wöber schoss einen Freistoß aus 17 Metern in die Torwart-Ecke. Karrenbaue­r war die Sicht versperrt – und der Ball landete im Netz. „Es war viel Betrieb im Strafraum. Es ist einstudier­t, dass wir Spieler neben die Mauer vor den Torwart stellen. Das war ausschlagg­ebend“, erklärte Wöber.

In der hektischen Schlusspha­se flog der Köllerbach­er Mergim Kuqi mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (89.). Wenig später war Schluss. „Wir hatten die Chancen, aber vor dem Tor haben wir zu oft versagt“, fluchte Köllerbach­s Jerry Laloe. Sein Trainer Magno kritisiert­e: „Die Stimmung in der Mannschaft war schon vor dem Spiel komisch. 30 starke Minuten reichen nicht, wenn man aufsteigen will. Für den vielen Ballbesitz können wir uns nichts kaufen.“Wöbers Fazit: „Ein bisschen Glück war heute auch dabei. Aber unsere Leistung sollte uns Auftrieb für die letzten Spiele geben.“Der Doppeltors­chütze spielt mit seiner Mannschaft am kommenden Sonntag um 15 Uhr bei der SG Lebach-Landsweile­r.

 ?? FOTO: WIECK ?? Bübingens Patrick Wöber (links), auf unserem Archivfoto im Kopfball-Duell mit Friedrichs­thals Felix Florsch, war im Heimspiel gegen Köllerbach der Sieggarant. Er erzielte zwei Freistoßtr­effer.
FOTO: WIECK Bübingens Patrick Wöber (links), auf unserem Archivfoto im Kopfball-Duell mit Friedrichs­thals Felix Florsch, war im Heimspiel gegen Köllerbach der Sieggarant. Er erzielte zwei Freistoßtr­effer.

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