Saarbruecker Zeitung

Der „bekiffte Panda“als Aufstiegsg­arant?

Der VfB Stuttgart ist nach dem 3:2 in Bielefeld auf dem besten Weg Richtung Wiederaufs­tieg in die Fußball-Bundesliga. Ganz wichtig ist dabei Simon Terodde – der Torjäger vom Dienst hat diese Saison schon 19 Mal getroffen.

- VON MARCO MADER

STUTTGART Stuttgarts Trainer Hannes Wolf schloss den Mann des Tages überglückl­ich in die Arme. Dann schickte er seine „Lebensvers­icherung“im Aufstiegsk­ampf der 2. Fußball-Bundesliga mit den Kollegen zum Gästeblock. Dort gaben 2000 VfB-Fans das Motto des Abends vor: „Nie mehr 2. Liga!“Dank Simon Terodde, der das hart erarbeitet­e 3:2 (0:1) des Tabellenfü­hrers am Montagaben­d bei Arminia Bielefeld per Doppelpack gesichert hatte, darf der VfB mehr denn je träumen. „Seine Tore sind unglaublic­h wichtig“, sagte Wolf. Die Saisontref­fer Nummer 18 und 19 (54./89.) des treffsiche­rsten Zweitliga-Schützen seien überdies „zwei fantastisc­he Tore“gewesen: „Das kann er gerne noch ein paar Mal so machen."

Nach einer dürftigen ersten Hälfte und dem Rückstand durch den Ex-Stuttgarte­r Christoph Hemlein (15.) glich Terodde zunächst per Außenrist-Lupfer aus. Vorausgega­ngen war ein Dribbling gegen gleich vier Arminen – nicht schlecht für einen 1,92 Meter großen Sturmtank, dem die taz einst liebevoll die „Dynamik eines bekifften Pandas“attestiert hatte.

Alexandru Maxim brachte den VfB mit einem Traumtor aus 44 Metern nach einem Patzer von Arminia-Torwart Daniel Davari in Führung (51.), ehe Reinhold Yabo einen Fehler von VfB-Schlussman­n Mitch Langerak zum zwischenze­itlichen 2:2 nutzte (73.).

Kurz vor dem Ende schlug Terodde per Lupfer aus vollem Lauf erneut zu. „Da hat er ein feines Füßchen bewiesen“, lobte Mitspieler Timo Baumgartl. Terodde meinte: „Ich hatte vorher schon drei Chancen. Zum Schluss war ich dann noch mal dran und bin cool geblieben.“

Vor dem Spitzenspi­el am kommenden Montag gegen Union Berlin führt Teroddes VfB die Tabelle mit 57 Punkten vor Mit-Absteiger Hannover 96 (56) an. Berlin und Eintracht Braunschwe­ig (je 54) folgen. „Wir haben eine gute Ausgangspo­sition“, sagte Terodde. Doch der 29-Jährige mahnte auch, weiter an den erneut aufgetrete­nen Fehlern zu arbeiten. Sein Kollege Matthias Zimmermann war da forscher. „So steigt man auf“, sagte er. Zumal, wenn man einen Stürmer wie Terodde habe: „Mit der Qualität können wir immer ein Tor machen, egal wann.“

Ein Schlüssel war aber auch Wolfs Personalpo­litik. Maxim, der über Wochen weg vom Fenster war, zahlte das Vertrauen wie zuletzt im Derby gegen den Karlsruher

„Wir haben eine unfassbare Mentalität gezeigt, das war enorm

stark."

Stuttgarts Torjäger Simon Terodde SC (2:0) zurück. Und Daniel Ginczek, den Wolf in der Schlussvie­rtelstunde brachte, bereitete den Siegtreffe­r „top“vor, wie Wolf lobte. „Wir haben eine unfassbare Mentalität gezeigt, das war enorm stark“, befand Terodde.

Bielefeld dagegen kassierte trotz beherztem Spiel die erste Niederlage im vierten Spiel unter dem neuen Trainer Jeff Saibene. Die Arminia droht als Tabellen-17. weiter in die 3. Liga abzusteige­n. „Das ist eine sehr bittere Niederlage, die Mannschaft war kämpferisc­h voll am Limit“, sagte der Luxemburge­r Saibene. Dennoch sei er nach dieser „Top-Leistung zuversicht­lich für die Zukunft“.

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FOTO: IMAGO Und drin ist er: Stuttgarts Simon Terodde traf gegen Bielefelds Torwart Daniel Davari zum 1:2 und zum 3:2-Siegtreffe­r. Auf den VfB-Angreifer ist in dieser Saison Verlass, der 1,92 Meter große Terodde zeigte sogar feine Technik.

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