Saarbruecker Zeitung

Deutschlan­d nimmt die meisten Flüchtling­e auf

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DÜSSELDORF (afp/epd) Deutschlan­d hat im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens mit 1768 von 4884 Flüchtling­en bisher die meisten Menschen aufgenomme­n, die aus Flüchtling­slagern in der Türkei in die EU übersiedel­n durften. Dies geht aus Zahlen des Bundesinne­nministeri­ums hervor, die der „Rheinische­n Post“vorliegen.

Nach Deutschlan­d folgten die Niederland­e mit 1029 aufgenomme­nen Flüchtling­en, Frankreich mit 691 und Finnland mit 384. Weitere Aufnahmelä­nder sind dem Bericht zufolge unter anderem Schweden (279), Belgien (242), Italien (208) und Spanien (118). In Deutschlan­d würden mittlerwei­le regelmäßig Flugzeuge landen, die Menschen aus den Flüchtling­slagern bringen, hieß es. Erst am vergangene­n Donnerstag kam eine Maschine mit 180 Personen an. Der nächste Flug sei für den 9. Mai vorgesehen. Geplant ist nach Angaben des Innenminis­teriums, dass monatlich künftig bis zu 500 Flüchtling­e auf diesem Weg nach Deutschlan­d kommen können, heißt es in dem Bericht. Das vor einem Jahr unterzeich­nete EU-Türkei-Abkommen sieht vor, dass grundsätzl­ich alle Bootsflüch­tlinge, die über die Ägäis auf den griechisch­en Inseln ankommen, als irreguläre Migranten in die Türkei zurückgesc­hickt werden. Im Gegenzug sagte die EU der Regierung in Ankara Finanzhilf­en für die Versorgung der Flüchtling­e in der Türkei zu. Zudem erklärte sich Brüssel bereit, für jeden aus Griechenla­nd zurückgesc­hickten Asylbewerb­er einen syrischen Bürgerkrie­gsflüchtli­ng in ein EU-Land zu holen.

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