Saarbruecker Zeitung

Keine Zeit mehr zum Faulenzen

SO KANN’S GEHEN

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Endlich wieder zwei freie Tage zum Erholen und Genießen. Auf der Couch liegen, weder kochen noch putzen und sich um nichts kümmern. Wäre das schön! Die berufliche Schufterei endet jedoch Abends und der private Stress kann beginnen. Dinge, für die ich während der Woche einfach keine Zeit habe, wollen an meinen freien Tagen erledigt werden. Meine Mutter will, dass ich sie besuchen komme, mein schlechtes Gewissen beschwert sich über den Mangel an körperlich­er Ertüchtigu­ng.

Ach ja und mein Freund und meine Katzen brauchen ja auch noch Zuneigung. Genug ist genug. Ich habe mir fest vorgenomme­n, mir meine Faulenzert­age zurückzuer­kämpfen. Das Handy bleibt aus, und der Rest der Welt kann mir gestohlen bleiben. Beginnen werde ich meinen ersten Erholungst­ag mit einem leckeren Essen - die Küche steht jedoch voll mit dreckigen Geschirrst­apeln. Und der Kühlschran­k ist leer. Dann eben ein heißes Bad die Badewanne müsste auch mal gereinigt werden. Kurz gesagt:

Die Wohnung sieht aus wie Sau, die Fenster und das Auto müssten geputzt und die neuen Blumen auf dem Balkon gepflanzt werden. Dafür brauche ich mindestens zwei volle Tage. Und am Abend vor dem nächsten Arbeitstag bleibt mir nicht mehr, als mich über zwei viel zu kurze Tage zu beschweren und zu hoffen, dass ich beim nächsten Mal endlich faulenzen darf.

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