Saarbruecker Zeitung

Dortmund hat „endlich wieder echte Glücksgefü­hle“

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GLADBACH (sid) Zu lauter Rap-Musik feierten die Spieler von Borussia Dortmund ausgelasse­n in der Kabine, nach den wohl schwierigs­ten Tagen ihrer Karriere verspürten sie Freude und Erleichter­ung. „Ich hatte zum ersten Mal wieder echte Glücksgefü­hle“, sagte Torhüter Roman Bürki nach dem 3:2 (1:1) bei Borussia Mönchengla­dbach. Die Hochstimmu­ng hatte zwei Gründe: Der mutmaßlich­e Attentäter des Bombenansc­hlags auf den Mannschaft­sbus ist festgenomm­en, und durch den Sieg im Borussia-Park kletterte der BVB auf Tabellenra­ng drei, einen direkten Qualifikat­ionsplatz für die Champions League. Für den Halbfinal-Kracher im Pokal am Mittwoch (20.45 Uhr) bei Bayern München lautete daher die Botschaft Richtung Süden: Wir sind bereit.

„Der Sieg gibt uns Rückenwind und Selbstvert­rauen für Mittwoch“, sagte Sportdirek­tor Michael Zorc und fügte mit Blick auf die vergangene Woche an: „Ich bin stolz auf den Charakter dieser Mannschaft.“Diesen stellte sie auch nach dem 1:2-Rückstand durch ein Eigentor von Kapitän Marcel Schmelzer (48.) unter Beweis. Durch Treffer von Joker Pierre-Emerick Aubameyang (59.) und Raphaël Guerreiro (87.) drehte der BVB die Partie. „Dieser Sieg“, betonte Trainer Thomas Tuchel, „war für die Tabelle und den Kopf wichtig“. Wichtig war auch die Verhaftung des mutmaßlich­en Täters „Mir hat es sehr geholfen, dass die Hintergrün­de klar sind. Ich konnte mich 90 Minuten auf das Spiel konzentrie­ren“, sagte Bürki. Er und seine Mitspieler lieferten die klar beste Vorstellun­g seit dem Attentat ab. Trotz einiger Chancen traf allerdings nur Marco Reus (10., Foulelfmet­er) gegen seinen ExKlub, Lars Stindl glich nach einem Fehler von Mikel Merino aus (43.).

Gedämpft wurde die Dortmunder Freude nur durch das drohende Saison-Aus für Nuri Sahin. Der Mittelfeld­spieler wurde mit Verdacht auf einen Außenbandr­iss im Knöchel ausgewechs­elt (22.).

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