Süßer Sieg und bittere Niederlage
Die HG Saarlouis hatte am Wochenende gleich zwei Spiele zu absolvieren. Am Freitag gab es einen Sieg gegen Ferndorf, gestern in Aue eine Niederlage.
AUE/SAARLOUIS Handball-Zweitligist HG Saarlouis erlebte ein Wochenende der Extreme. Nach einem furiosen 34:22-Erfolg am Freitagabend gegen den TuS Ferndorf, einem Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, kassierten die Saarländer am Sonntagabend beim EHV Aue eine 25:36-Klatsche. Saarlouis hat als Tabellen-13. nach wie vor zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegs-Zone.
„Wir kamen einfach nicht ins Spiel. Wir waren zwischenzeitlich dran, aber haben zu viele einfache Fehler gemacht“, haderte HGTrainer Jörg Bohrmann nach dem Spiel in Aue. Bitter: Bohrmann muss in den kommenden Wochen auf Linksaußen Philipp Kessler verzichten, der sich womöglich eine schwere Verletzung an den Adduktoren zuzog. Nachdem der Abwehrchef das Feld verlassen musste, lief bei der HG nicht mehr viel zusammen.
Dabei starteten die Gäste mit einer frühen 3:1-Führung in die Partie. Lange Bestand hatte dieser Vorsprung allerdings nicht. Die Gastgeber glichen in der 11. Minute aus und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs setzten sich die Hausherren ab. Ein 4:0-Lauf zwischen der 19. und 24. Minute sorgte für eine komfortable 12:7-Führung. Bis zur Pause baute der EHV seinen Vorsprung kontinuierlich auf 17:11 aus. Nach dem Seitenwechsel setzte Aue den Sturmlauf fort und erspielte sich bis zur 45. Minute einen Zehn-Tore-Vorsprung (28:18). Die Rote Karte gegen Linksaußen Martin Murawski nach dessen dritter Zeitstrafe in der 50. Minute war nur eine Randnotiz. Bis zum Abpfiff verwaltete der EHV seinen Vorsprung und ging am Ende sogar mit einem ElfTore-Vorsprung über die Ziellinie.
Beim vorausgegangenen 34:22Erdrutsch-Heimsieg am Freitagabend über den TuS Ferndorf erwischten Torwart Darius Jonczyk und Kreisläufer Peter Walz einen Sahne-Tag. Jonczyk kam beim
„Ich war richtig begeistert davon, dass jeder bis zum Schluss geil darauf war, immer noch einen
draufzusetzen.“
Darius Jonczyk Stand von 2:7 für Patrick Schulz auf die Platte und wehrte mit insgesamt 17 Paraden mehr als die Hälfte aller Torschüsse ab. Walz war sechs Mal auf das Gäste-Tor und traf jedes Mal. „Darek hat das Besprochene überragend umgesetzt. Gerade die sehr starken Außen hatten in der zweiten Hälfte keine Chance gegen ihn, lobte Trainer Bohrmann und ergänzte zu Peter Walz: „Ich freue mich für ihn. Wegen seines Blutergusses im Knie habe ich ihm zuletzt ein paar Pausen gegönnt und viel mit ihm gesprochen. Er hat eine fantastische kämpferische Einstellung.“
Das galt ab Mitte der ersten Halbzeit für das ganze Team: „Ich war richtig begeistert davon, dass jeder bis zum Schluss geil darauf war, immer noch einen draufzusetzen“, schwärmte Darius Jonczyk vom überdeutlichen Sieg. In eigener Sache blieb er bescheiden: „Pat Schulz und ich ergänzen uns einfach gut. Wenn es bei dem einen nicht so läuft, dann bei dem anderen. Es war gut, gleich die ersten Bälle zu halten.“Angesprochen auf Peter Walz wird Jonczyk wieder euphorischer: „Das war ein Spiel wie für ihn gemacht: Er konnte sich überall reinhauen und wie immer alles geben. Dabei kam er Dienstag noch mit einem geschwollenen Knie ins Training.“
Ein Extra-Lob verdiente sich Jonas Faulenbach, der gegen seinen künftigen Club wichtige Treffer beisteuerte. Allen voran das psychologisch wertvolle 15:14 unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Jeder in der Halle hat gesehen, dass er sein Ding durchgezogen hat und uns damit enorm weitergeholfen hat, würdigte Jonczyk die Einstellung des HG-Kapitäns.
Eine weitere gute Nachricht: Die Handball-Bundesliga erteilte der HG Saarlouis die Lizenz für die nächste Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga ohne Auflagen.