Saarbruecker Zeitung

Süßer Sieg und bittere Niederlage

Die HG Saarlouis hatte am Wochenende gleich zwei Spiele zu absolviere­n. Am Freitag gab es einen Sieg gegen Ferndorf, gestern in Aue eine Niederlage.

- VON SEBASTIAN ZENNER Torhüter der HG Saarlouis

AUE/SAARLOUIS Handball-Zweitligis­t HG Saarlouis erlebte ein Wochenende der Extreme. Nach einem furiosen 34:22-Erfolg am Freitagabe­nd gegen den TuS Ferndorf, einem Mitkonkurr­enten im Abstiegska­mpf, kassierten die Saarländer am Sonntagabe­nd beim EHV Aue eine 25:36-Klatsche. Saarlouis hat als Tabellen-13. nach wie vor zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegs-Zone.

„Wir kamen einfach nicht ins Spiel. Wir waren zwischenze­itlich dran, aber haben zu viele einfache Fehler gemacht“, haderte HGTrainer Jörg Bohrmann nach dem Spiel in Aue. Bitter: Bohrmann muss in den kommenden Wochen auf Linksaußen Philipp Kessler verzichten, der sich womöglich eine schwere Verletzung an den Adduktoren zuzog. Nachdem der Abwehrchef das Feld verlassen musste, lief bei der HG nicht mehr viel zusammen.

Dabei starteten die Gäste mit einer frühen 3:1-Führung in die Partie. Lange Bestand hatte dieser Vorsprung allerdings nicht. Die Gastgeber glichen in der 11. Minute aus und es entwickelt­e sich ein ausgeglich­enes Spiel. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs setzten sich die Hausherren ab. Ein 4:0-Lauf zwischen der 19. und 24. Minute sorgte für eine komfortabl­e 12:7-Führung. Bis zur Pause baute der EHV seinen Vorsprung kontinuier­lich auf 17:11 aus. Nach dem Seitenwech­sel setzte Aue den Sturmlauf fort und erspielte sich bis zur 45. Minute einen Zehn-Tore-Vorsprung (28:18). Die Rote Karte gegen Linksaußen Martin Murawski nach dessen dritter Zeitstrafe in der 50. Minute war nur eine Randnotiz. Bis zum Abpfiff verwaltete der EHV seinen Vorsprung und ging am Ende sogar mit einem ElfTore-Vorsprung über die Ziellinie.

Beim vorausgega­ngenen 34:22Erdrutsc­h-Heimsieg am Freitagabe­nd über den TuS Ferndorf erwischten Torwart Darius Jonczyk und Kreisläufe­r Peter Walz einen Sahne-Tag. Jonczyk kam beim

„Ich war richtig begeistert davon, dass jeder bis zum Schluss geil darauf war, immer noch einen

draufzuset­zen.“

Darius Jonczyk Stand von 2:7 für Patrick Schulz auf die Platte und wehrte mit insgesamt 17 Paraden mehr als die Hälfte aller Torschüsse ab. Walz war sechs Mal auf das Gäste-Tor und traf jedes Mal. „Darek hat das Besprochen­e überragend umgesetzt. Gerade die sehr starken Außen hatten in der zweiten Hälfte keine Chance gegen ihn, lobte Trainer Bohrmann und ergänzte zu Peter Walz: „Ich freue mich für ihn. Wegen seines Bluterguss­es im Knie habe ich ihm zuletzt ein paar Pausen gegönnt und viel mit ihm gesprochen. Er hat eine fantastisc­he kämpferisc­he Einstellun­g.“

Das galt ab Mitte der ersten Halbzeit für das ganze Team: „Ich war richtig begeistert davon, dass jeder bis zum Schluss geil darauf war, immer noch einen draufzuset­zen“, schwärmte Darius Jonczyk vom überdeutli­chen Sieg. In eigener Sache blieb er bescheiden: „Pat Schulz und ich ergänzen uns einfach gut. Wenn es bei dem einen nicht so läuft, dann bei dem anderen. Es war gut, gleich die ersten Bälle zu halten.“Angesproch­en auf Peter Walz wird Jonczyk wieder euphorisch­er: „Das war ein Spiel wie für ihn gemacht: Er konnte sich überall reinhauen und wie immer alles geben. Dabei kam er Dienstag noch mit einem geschwolle­nen Knie ins Training.“

Ein Extra-Lob verdiente sich Jonas Faulenbach, der gegen seinen künftigen Club wichtige Treffer beisteuert­e. Allen voran das psychologi­sch wertvolle 15:14 unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f. Jeder in der Halle hat gesehen, dass er sein Ding durchgezog­en hat und uns damit enorm weitergeho­lfen hat, würdigte Jonczyk die Einstellun­g des HG-Kapitäns.

Eine weitere gute Nachricht: Die Handball-Bundesliga erteilte der HG Saarlouis die Lizenz für die nächste Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga ohne Auflagen.

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