Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

-

Viel Lob für die internatio­nalen Märsche für die Wissenscha­ft spendet die „Passauer Neue Presse“:

Es sind ja nicht nur populistis­ch agierende Politiker, die sich Parallelwe­lten schaffen, mit denen sie die Welt der Fakten bekriegen. Es gibt . . . „Reichsbürg­er“, die die Existenz des real vorhandene­n deutschen Staates leugnen, Verschwöru­ngstheoret­iker jeglicher Couleur, die überall Zusammenba­llungen dunkler Mächte wittern. Solche Wirklichke­itsverweig­erer wird man zwar mit wissenscha­ftlichen Argumenten nicht überzeugen können – dennoch braucht es das selbstbewu­sste Auftreten vernunftge­leiteter Menschen, damit die Stimmung in der Gesellscha­ft nicht mehrheitli­ch ins Irrational­e kippt.

Eine giftige Analyse des AfD-Parteitags bietet die „Süddeutsch­e Zeitung“aus München an:

Wenn es tatsächlic­h einen Zusammenha­ng zwischen der verordnete­n Eintracht in der Union und der unverhohle­nen Zerrissenh­eit in der AfD gibt, dann ist ein Grund dafür auf dem Parteitag in Köln sichtbar geworden: Anders als CDU und CSU ist die AfD zu unerfahren, zu unprofessi­onell und vielleicht auch zu unpolitisc­h, menschlich­e und sonstige Animosität­en mit der Scheinheil­igkeit zu verschleie­rn, ein jeder stelle seine persönlich­e Befindlich­keit für das gemeinsame Ganze hintan. Das schafft man nur, wenn man die Macht so liebt wie CDU und CSU.

Die „Thüringisc­he Landeszeit­ung“aus Weimar schreibt zum Programm der Populisten:

Ein Land, in der die AfD das Sagen hätte, wäre ein anderes Land. Ein Land, in dem das Alleinerzi­ehen als „Notfall“gelten würde und als „Ausdruck eines Scheiterns eines Lebensentw­urfs“. Wurde so beschlosse­n. Ein Land mit Meldepflic­ht für Abtreibung­en. (.) Das sind nur ein paar Punkte für Anderland. Wer wissen will, was die AfD vorhat, muss nur das Programm lesen.

Mit der Lage der Grünen befasst sich die Ulmer „Südwest Presse“: Grünen-Spitzenkan­didat Cem Özdemir hat sich zur Doppelpass­Debatte geäußert, einem konservati­ven Lieblingst­hema. Und siehe da, er verteidigt die doppelte Staatsbürg­erschaft, für die die Grünen jahrelang gefochten haben, nicht rundheraus. Die Vererbung über mehrere Generation­en könne man durchaus abschaffen, meint er. (.) Interessan­t ist der Zeitpunkt. In Umfragen sind die Grünen auf sechs Prozent gerutscht. In dieser Lage setzt der Spitzen-Grüne beim Kernthema Migration ein Zeichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany