Tressel will Chef der Grünen im Saarland werden
SAARBRÜCKEN (dik) Der Bundestagsabgeordnete Markus Tressel will Nachfolger von Hubert Ulrich als Chef der Saar-Grünen werden. Tressel habe seine Kandidatur für den Parteitag am 7. Mai in der Landesvorstandssitzung angekündigt, sagte Ulrich der SZ. Bisher gebe es keinen Gegenkandidaten. Ulrich hatte nach der Wahlschlappe der Grünen, bei der sie mit vier Prozent den Wiedereinzug in den Landtag verpassten, den Rückzug als Parteichef angekündigt.
SAARBRÜCKEN/SAARLOUIS (dik) Nach dem Debakel bei der Landtagswahl, als die Grünen mit nur vier Prozent Stimmanteil den Wiedereinzug verpassten, will der Bundestagsabgeordnete Markus Tressel neuer Vorsitzender werden. „Markus Tressel hat gestern bei der Landesvorstandssitzung mitgeteilt, dass er beim Landesparteitag am 7. Mai in Saarwellingen kandidiert“, sagte gestern der noch amtierende Grünen-Chef Hubert Ulrich der SZ. Ulrich hatte nach dem Scheitern der Grünen an der Fünf-Prozent-Hürde erklärt, er wolle die Zügel aus der Hand geben. Ulrich hatte mit einer kurzen Unterbrechung seit dem Sommer 1991 die Saar-Grünen als Vorsitzender geführt.
Außer Tressel habe bisher kein weiterer Grüner angekündigt, beim Landesparteitag für seine Nachfolge kandidieren zu wollen, sagte Ulrich. „Aber das kann ja noch kommen“, erklärte der amtierende Grünen-Chef. Die bisherige Co-Vorsitzende Tina Schöpfer wird ihr Amt behalten. Barbara Meyer-Gluche, die mit Ulrich Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl war und somit ebenso in der Verantwortung für das Wahlergebnis steht, war neben Markus Tressel als Ulrich-Erbin gehandelt worden, tritt offenbar nicht an.
Neben der historischen Zäsur im Vorstand wird es in Saarwellingen um die Listenaufstellung für die Bundestagswahl gehen. Im Vorfeld der Vorsitzendenwahl soll es eine Ehrung für den langjährigen Vorsitzenden Ulrich geben. „Das Amt des Ehrenvorsitzenden steht für mich noch nicht zur Debatte“, sagte Ulrich. Seine ehemalige Co-Vorsitzende Claudia Willger ist die einzige Ehrenvorsitzende der Saar-Grünen. Auf die Frage, welche Gefühle er vor seinem „Abschiedsparteitags“habe, sagte Ulrich: „Ich sehe das professionell, ich bin tief verwurzelt in der Partei und durch und durch Grüner. Man kann aber das als Vorsitzender auch nicht ewig machen.“
Offen bleibt, ob die innerparteiliche Ulrich-Opposition um die Ex-Staatssekretäre Stephan Körner und Dieter Grünewald, die mit 40 weiteren Grünen das „System Ulrich“beenden wollen, einen eigenen Kandidaten gegen Tressel aufstellen. Denn auch Tressel gilt als Ulrich-Gefolgsmann. Im SR wollte Tressel denn auch nicht von einem „Neuanfang“bei den SaarGrünen sprechen.