Saarbruecker Zeitung

Frankfurt im DFB-Finale nach 7:6 gegen Gladbach

Im Halbfinale des DFB-Pokals treffen heute Abend der FC Bayern München und Borussia Dortmund aufeinande­r. Es geht um viel.

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Eintracht Frankfurt steht erstmals seit 2006 wieder im Finale des DFB-Pokals. Die Hessen gewannen gestern Abend bei Borussia Mönchengla­dbach mit 7:6 (1:1, 1:1, 1:1) im Elfmetersc­hießen. Finale ist am 27. Mai.

MÜNCHEN (sid) Pokalduell­e zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund werden zur Regel. Zum bereits sechsten Mal in Serie treffen die beiden Branchenfü­hrer heute Abend (20.45 Uhr/ARD) in diesem Wettbewerb aufeinande­r. Die Bayern liegen in diesen Spielen mit 3:2 Siegen knapp vorn. Vor dem Halbfinale beantworte­t die SZ die wichtigste­n Fragen rund um das vorweggeno­mmene Finale.

Wie ist die Form?

Der FC Bayern schied unglücklic­h, aber trotzdem verdient im Viertelfin­ale der Champions League gegen Real Madrid aus. Das Rückspiel endete 2:4 nach Verlängeru­ng. Es folgte ein 2:2 in der Bundesliga gegen Mainz 05 – das vierte Spiel nacheinand­er ohne Sieg. Die Form könnte besser sein. Unter dem Eindruck des Anschlags auf den Teambus schied Borussia Dortmund ebenfalls im Viertelfin­ale der Champions League gegen Monaco aus, gewann danach aber 3:2 in Gladbach. Die Stimmung hat sich verbessert, die Formkurve zeigt nach oben.

Wie verlief das letzte Duell?

Am 8. April gewann der FC Bayern zuhause mit 4:1. Allerdings: Der BVB war damals stark ersatzgesc­hwächt. Seitdem sind die Münchner sieglos.

Standen sich der FC Bayern und der BVB schon im Halbfinale gegenüber?

Ja, einmal – am 28. April 2015. Der FC Bayern verlor zuhause nach einem denkwürdig­en Elfmetersc­hießen. Nach 120 Minuten und den Treffern von Lewandowsk­i (29. Minute) und Aubameyang (75.) hatte es zunächst 1:1 gestanden. Das Elfmetersc­hießen gewann der BVB mit 2:0 – bei den Münchnern verschosse­n Philipp Lahm und Xabi Alonso, die beide ausrutscht­en, sowie Mario Götze und Torhüter Manuel Neuer.

Wer fehlt heute?

Beim FC Bayern kann Manuel Neuer (Fußbruch) nicht spielen, der Einsatz von David Alaba (Kapselreiz­ung im Knie) ist fraglich. Als Ersatz stünde jedoch der Spanier Juan Bernat bereit. Zugleich konnte Trainer Carlo Ancelotti gestern vermelden, dass die drei angeschlag­enen Innenverte­idiger Jérôme Boateng, Mats Hummels und Javi Martínez einsatzfäh­ig seien. Beim BVB ist Sokratis (muskuläre Probleme) fraglich. Nuri Sahin (Sprunggele­nksverletz­ung), Marc Bartra (Hand-Operation), André Schürrle (Fußverletz­ung) und Mario Götze (Stoffwechs­elErkranku­ng) fallen aus.

Wie oft stand der FC Bayern und der BVB im Finale?

Die Bayern bislang 21 Mal – sie gewannen 18 Mal, das ist Rekord. Dortmund stand bislang acht Mal im Endspiel, siegte drei Mal.

Wer sind die Schlüssels­pieler? Robert Lewandowsk­i und PierreEmer­ick Aubameyang zählen derzeit zu den besten Angreifern weltweit, ihre Mannschaft­en sind sehr abhängig von ihnen. In der Bundesliga liegt Aubameyang mit 27 Toren in 28 Spielen vor seinem früheren Teamkolleg­en (26 Tore in 29 Einsätzen). Im Pokal dagegen hat Lewandowsk­i fünf Tore erzielt, der Dortmunder noch keines.

Standen sich beide schon in einem Finale gegenüber?

Ja, vier Mal. Zuletzt im vergangene­n Jahr, der FC Bayern gewann 4:3 im Elfmetersc­hießen, nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Das denkwürdig­e Finale 2014 verlor der BVB nach 120 Minuten mit 0:2. Hummels, damals noch Dortmunder, wurde in der zweiten Halbzeit ein regulärer Treffer nicht anerkannt. 2012 hatte der BVB den FC Bayern mit 5:2 gedemütigt. Im Finale 2008 gewannen die Münchner 2:1.

Gab es sonst noch Pokal-Duelle? Ja, vier. Im Viertelfin­ale 2013 – 1:0 für den FC Bayern. In der 2. Runde 1992/1993, der BVB gewann 7:6 nach Elfmetersc­hießen (2:2 nach 120 Minuten). In der 3. Runde 1981/82, 4:0 für den FC Bayern. Und dann noch in der Qualifikat­ion 1966, der BVB gewann damals mit 2:0 in München.

Wie ist die Gesamtbila­nz?

Beide Mannschaft­en standen sich bislang in 115 Spielen gegenüber. 54 gewann der FC Bayern, 31 der BVB. Die Heimbilanz der Münchner gegen Dortmund: 32 Siege, elf Niederlage­n.

Was wäre noch zu sagen?

„Ob es eine gute oder sehr gute Saison wird, hängt vom Pokal ab.“Das sagt Bayern-Kapitän Philipp Lahm. „Bayern hat auf jeden Fall mehr zu verlieren, wir können ihnen diese Saison ein Stück weit vermiesen. Wir können ein Spielverde­rber sein“, meint BVB-Trainer Thomas Tuchel.

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FOTO: HOPPE/DPA Es dürfte ein Schlüsseld­uell heute werden: Kann Jérôme Boateng (rechts) den Dortmunder Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang stoppen?

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