Saarbruecker Zeitung

Die Zweitliga-Mannschaft könnte Geschichte sein

Ein Spiel, das die Zukunft entscheide­n kann: Bei einer Niederlage droht dem ATSV der Abstieg und die Abmeldung der Mannschaft.

- VON JONAS GRETHEL

SAARBRÜCKE­N Der ATSV Saarbrücke­n ist der Dino der 2. Tischtenni­s-Bundesliga. Seit zehn Jahren ist er dabei. Keine Mannschaft konnte sich so lange in der Liga halten. Doch die Abstiegsno­t in dieser Saison ist so akut wie Jahre nicht mehr. Zwei Punkte liegen zwischen dem ATSV und dem TTC Langweid auf einem direkten Abstiegspl­atz. Und am Samstag um 15 Uhr kommt es zum Aufeinande­rtreffen in der Moltkehall­e. Dabei entscheide­t sich vielleicht die Zukunft des ATSV. Bei einem Abstieg will der Club seine Mannschaft abmelden. Nach zehn Jahren in der 2. Liga sei die Klasse darunter zu unattrakti­v.

„Der Druck ist da. Das wird das wichtigste Spiel in dieser Schlusspha­se der Saison. Wir müssen gewinnen“, sagt ATSV-Spielerin Theresa Adams: „Ich freue mich aber mehr, als ich angespannt bin. Die Stimmung im Verein ist gut. Es ist noch nichts verloren. Wir müssen einfach alles dafür geben, dass wir gegen Langweid gewinnen.“Das Hinspiel gewannen die Saarbrücke­rinnen mit 6:3. Doch 2017 hapert es gewaltig. Seit Januar hat der ATSV nur ein Spiel gewonnen – das gegen den abgeschlag­enen Tabellenle­tzten Kieler TKK. Gegen den Vorletzten TSV Schwarzenb­ek gab es ein enttäusche­ndes 5:5. Nicht nur deshalb ist der ATSV Saarbrücke­n Tabellenac­hter.

Bei einem Sieg gegen Langweid würde der Abstand auf einen Abstiegspl­atz bei zwei verbleiben­den Spielen vier Punkte sein. Der Klassenver­bleib wäre fast sicher. Bei einer Niederlage würde es ungemütlic­h werden, zumal das Restprogra­mm schwierig ist. Im Mai geht es gegen den Tabellenze­iten TKK Anröchte und den Fünften MTV Tostedt, während Langweid noch gegen die beiden Mannschaft­en am Tabellenen­de, Kiel und Schwarzenb­eck, ran muss.

„Wir sind in der besseren Position als Langweid – wenn wir gewinnen, sieht es gut aus“, sagt Adams: „Aber man hat die Situation im Hinterkopf. Wir haben hier in den letzten zehn Jahren so viel erreicht, ich hatte hier eine sehr schöne Zeit und will natürlich nicht absteigen. Wenn wir es aber nicht schaffen würden, wäre das auch kein Weltunterg­ang – es wäre sehr schade für den Verein, aber keine Katastroph­e.“

Wenn der ATSV absteigt und die Mannschaft Geschichte ist, müsste sich nicht nur Adams neu orientiere­n. „Ich weiß noch nicht, wie es weitergehe­n würde – damit beschäftig­e ich mich nicht“, sagt sie. Das gilt auch für die restlichen sechs Spielerinn­en – mit Ausnahme von Tessy Gonderinge­r, die sich für einen Wechsel in die Heimat Luxemburg entschiede­n hat.

Eine andere ATSV-Spielerin hat gerade einen Erfolg gefeiert. Carolin Freude wurde in Kirn deutsche Vizemeiste­rin im Mädchen-Doppel. Bei ihren altersbedi­ngt letzten deutschen Jugend-Meistersch­aften zog die 17-Jährige am Wochenende an der Seite von Qian Wan von Borussia Düsseldorf durch ein 11:7, 11:9, 7:11 und 11:7 im Halbfinale gegen Sarah Mantz und Natalia Mozler aus Bayern ins Endspiel ein. Dort verlor das Duo gegen die Hessinnen Sophia Klee und Anastasia Bondareva mit 10:12, 10:12 und 11:13.

Im Einzel erreichte Freude nach Siegen gegen Anna Heeg aus Hessen und Lea Fath aus Bayern sowie einer Niederlage gegen die Hamburgeri­n Anna Tietgens als Gruppen-Zweite die Runde der letzten 32. Dort war gegen ihre spätere Finalgegne­rin im Doppel, Bondareva, nach dem 0:3 Endstation.

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