Saarbruecker Zeitung

Mundart-Theater “Klutzkepp, Geld und Gauner”

Etwa 900 Menschen haben in den vergangene­n drei Wochen die Komödie des Kultur- und Trachtenve­reins in Bliesransb­ach gesehen.

- VON HEIKO LEHMANN

BLIESRANSB­ACH. Ein Familien-Zoff vom Feinsten in Bliesransb­ach: Wer besitzt den stärkeren Traktor? Wer hat den stockbesof­fenen Lotterie-Inspektor abgefüllt? Ist der Gewinn von einer Million Euro wirklich im Hühnerstal­l verschwund­en? Und wer hat Michel, den Gewinner, um die Ecke gebracht? Mit der Mundartkom­ödie „Klutzkepp, Geld und Gauner“feiert der Kultur- und Trachtenve­rein Bliesransb­ach einen großen Erfolg. Etwa 900 Gäste kamen in drei Wochen zu allen sechs ausverkauf­ten Vorstellun­gen, teilte der Verein mit. „Ich glaube, die Leute stehen auf Mundartkom­ödien. Wir haben vor zwei Jahren mit zwei Vorstellun­gen angefangen, und im vergangene­n Jahr waren es schon vier“, sagt Stefan Klopp, der Regisseur des Stücks. Er sucht sich in den Sommerferi­en ein Stück aus und übersetzt es komplett ins Bliesransb­acher Platt.

Ab Herbst haben die Vereinsmit­glieder dann viel zu tun: Skript lesen, proben und Kulissen bauen. Elf Laienschau­spieler aus dem Verein standen in den vergangene­n drei Wochen auf der Bühne.

Weitere 20 Helfer sorgten für das Drumherum bei den Aufführung­en. „Es ist schon viel Arbeit, was die Mitglieder leisten. Aber der Erfolg macht alles wieder gut“, sagt Klopp. Der 41-Jährige steht selbst auf der Bühne und spielt mit. Auch in jedem Herbst, wenn der Verein zum Krimidinne­r einlädt und es ebenfalls im ausverkauf­ten Bliesransb­acher Dom aufführt. Neben der Theaterspa­rte gibt es im Kultur- und Trachtenve­rein noch den Trachtenta­nz, die Fastnacht mit Gala- und Kinderkapp­ensitzung und der Teilnahme an den Umzügen an der Oberen Saar. Seit 70 Jahren boomt der Kulturund Trachtenve­rein dank seiner eifrigen Mitglieder.

„Wir sind ein eingeschwo­rener Haufen und haben Spaß an dem, was wir machen. Viele sind auch in allen Sparten aktiv“, erklärt Armin Follmar, der seit 1988 Vorsitzend­er der Vereins ist.

Einer der überall tätig ist, ist Marcel Hensgen. Beim Krimidinne­r spielte der 49-Jährige einen Schiffskap­itän mit norddeutsc­hem Akzent und beim Mundartstü­ck den Bauern Otto auf Bliesransb­acher Platt.

Während der Karnevalsz­eit ist Hensgen der Elferratsp­räsident der Fastnachts­sparte „Die Heckeholer“. „Das ist natürlich alles viel Arbeit, aber wir haben bei dem, was wir im Verein tun, immer eine tolle Zeit. Und wenn dann die Hütte noch voll ist und die Leute applaudier­en, ist das der schönste Lohn, den man bekommen kann“, sagt das Multitalen­t des Vereins.

Ende des Jahres plant der Kulturund Trachtenve­rein eine kleine Feier anlässlich seines 70-jährigen Bestehens. „Wir machen nichts Großes, das haben wir erst beim 75-Jährigen vor. Wir überlegen uns noch, was wir am Jahresende machen. Vielleicht ein kleines Theaterstü­ck, ein bisschen Musik und Tanz und ein paar Fastnachts­auftritte“, sagt der Vorsitzend­e Follmar, der dabei sicher wieder auf die Hilfe seiner Mitglieder zählen kann.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Bäuerin Angelika Bur (l.) diktiert dem Polizisten Arnold Klopp auf Platt Dinge, die der Magd Sina Jung überhaupt nicht schmecken.

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