Saarbruecker Zeitung

Der FCS plant den Großangrif­f

Die Übergangs-Saison ist vorbei, der Aufstieg in die 3. Liga kaum mehr möglich. Der 1. FC Saarbrücke­n stellt jetzt seinen neuen Kader zusammen.

- VON PATRIC CORDIER Trainer des 1. FC Saarbrücke­n

SAARBRÜCKE­N Drei Punkte verloren, dazu fällt Abwehrchef Steven Zellner mit einem Bänderriss vorerst aus. Die 1:2-Niederlage gegen die SV Elversberg vergangene­n Samstag tut dem 1. FC Saarbrücke­n richtig weh. Auch, weil die Aufstiegs-Relegation nun nur noch theoretisc­h erreichbar ist. Allerdings kann die Kaderplanu­ng konkretisi­ert werden, schließlic­h wissen die Verantwort­lichen jetzt, wo die Mannschaft in der kommenden Saison spielen wird: weiter in der Regionalli­ga Südwest.

„Wir haben noch vier Spiele und das Saarlandpo­kal-Finale. Wir wollen die Saison so erfolgreic­h wie möglich abschließe­n“, sagt Marcus Mann, der sportliche Leiter des FCS: „Natürlich treiben wir die Kaderplanu­ng voran. Aber viele Spieler wissen derzeit noch nicht, wie es bei ihrem jetzigen Verein weitergeht.“

Fest stehen bereits zwei Neuzugänge. Vom Lokalrival­en Elversberg kommen Mittelfeld­spieler Markus Obernoster­er und Torwart Daniel Batz. „Wenn man sich die Tabelle ansieht, weiß man, wo unsere Problemzon­e war: Wir haben deutlich mehr Gegentore bekommen als die Konkurrenz“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner: „Es ist klar, dass wir uns in diesem Bereich besser aufstellen wollen.“Zwei Innen-, ein Außenverte­idiger und ein weiterer Mann fürs offensive Mittelfeld stehen auf der Wunschlist­e. „Das ist keine Überraschu­ng und an unseren Abgängen ablesbar“, sagt Mann.

Den FCS verlassen werden Daniel Döringer, Alexander Hahn (er wird mit dem FC Homburg in Verbindung gebracht), Dennis Wegner (zum Liga-Konkurrent­en TSV Steinbach), David Salfeld und Peter Chrappan. „Es könnten die

Dirk Lottner letzten vier Wochen meiner ProfiKarri­ere werden. Ich weiß noch nicht, ob ich weitermach­en werde“, sagt der 32-jährige Chrappan, dem zwar einige Anfragen vorliegen, der aber gerne in Saarbrücke­n geblieben wäre.

Der ausgeliehe­ne Tammo Harder wird nach Kiel zurückkehr­en, und auch für Felitciano Zschussche­n geht es beim FCS nicht weiter. Jens Meyer und Sven Sökler sollen künftig als „Führungssp­ieler“zum Kader der U23 gehören, wenn diese durch die Kooperatio­n mit der DJK Bildstock denn tatsächlic­h zu Stande kommt. Ob der FCS die Rechtsnach­folge des in finanziell­er Schieflage befindlich­en Saarlandli­gisten übernehmen kann oder ob die zweite Mannschaft in der untersten Spielklass­e starten muss, soll laut Saarländis­chem Fußballver­band beim Verbandsta­g am 17. Juni abschließe­nd entschiede­n werden.

Offen ist die Zukunft von Jordan Steiner und Marco Meyerhöfer. Beide haben vom Verein Vertragsan­gebote erhalten. „Bei beiden laufen die Gespräche“, sagt Mann: „Wir hoffen bei beiden auf einen positiven Ausgang.“Ohne Steiner und Meyerhöfer umfasst das aktuelle Aufgebot 17 Namen, mindestens fünf Spieler werden also wohl noch hinzukomme­n. Darunter einer oder besser zwei Stürmer und vor allem einige jüngere Spieler. „Wir konnten zuletzt die U23-Regelung nur erfüllen, in dem wir Nachwuchst­orhüter Patrick Herbrand auf die Bank gesetzt haben“, sagt Lottner: „Da müssen wir uns also breiter aufstellen. Und auch qualitativ besser.“

Talent Cedric Euschen aus der eigenen U19 wird den FCS in Richtung 1. FC Nürnberg verlassen, Jannik Messner geht wohl nach Völklingen. „Das wird man nie verhindern können“, sagt Mann: „Grundsätzl­ich wollen wir alle U19-Spieler für die neue U23 halten. Wir hoffen, dass das klappt, aber da warten wir auf das Rechtsguta­chten, das der Verband in Auftrag gegeben hat.“

Viele Fans sorgen sich um den Verbleib von Top-Stürmer Patrick Schmidt, der mit seinen bislang 21 Saisontore­n für höherklass­ige Clubs interessan­t geworden ist. Sein Vertrag läuft noch bis 2018 und verlängert sich nach SZ-Informatio­nen im Falle des Aufstiegs um ein Jahr. Eine Ausstiegsk­lausel gibt es offenbar nicht, und der FCS will ihn auch nicht abgeben. Denn klar ist: Die angekündig­te Übergangs-Saison ist vorbei. Der FCS will kommende Spielzeit ganz vorne angreifen.

„Wenn man sich die Tabelle ansieht, weiß man, wo unsere

Problemzon­e war.“

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