Saarbruecker Zeitung

Die Eintracht entscheide­t den Nervenkrim­i für sich

Frankfurt gewinnt das erste DFB-Pokal-Halbfinale im Elfmetersc­hießen bei Borussia Mönchengla­dbach.

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MÖNCHENGLA­DBACH (dpa/sid) Eintracht Frankfurt hat dank Elfmeter-Held Lukas Hradecky das Endspiel des DFB-Pokals erreicht und darf vom ersten Titel seit fast 30 Jahren träumen. Die Hessen, die zuletzt 1988 den Pott holten, gewannen das Halbfinale am Dienstag mit 7:6 im Elfmetersc­hießen (1:1, 1:1, 1:1) bei Borussia Mönchengla­dbach. In ihrem ersten Pokal-Endspiel seit elf Jahren am 27. Mai in Berlin wird die Eintracht Außenseite­r sein – den zweiten Final-Teilnehmer ermitteln heute Bayern München und Borussia Dortmund. Für die Gladbacher setzte sich dagegen der Halbfinal-Fluch fort: Seit dem letzten Triumph 1995 scheiterte­n sie bereits zum vierten Mal nach 2001, 2004 und 2012 in der Vorschluss­runde.

Der Israeli Taleb Tawatha hatte die Eintracht vor 54 014 Zuschauern am Ende einer ganz starken Anfangs-Viertelstu­nde in Führung gebracht (15. Minute). Die Borussia kam in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte durch Jonas Hofmann (45.+2) zum Ausgleich. Im Elfmetersc­hießen hielt dann Hradecky gegen Andreas Christense­n und Djibril Sow, der Ex-Gladbacher Branimir Hrgota verwandelt­e für Frankfurt den entscheide­nden Elfmeter. Die Eintracht hat den Startplatz im Europacup aber trotzdem noch nicht sicher: Seit der vergangene­n Saison erhält der Tabellensi­ebte der Fußball-Bundesliga das Europa-League-Ticket, falls der Pokalsiege­r ohnehin für den Europacup qualifizie­rt ist. Als Neunter haben die Hessen aber auch auf diesem Weg noch Chancen auf die Qualifikat­ion.

Die Eintracht startete mutig in die Partie. Bereits nach zwei Minuten musste Gladbachs Torhüter Yann Sommer gegen Hrgota retten, der vom starken Marco Fabian geschickt worden war. Der Nachschuss des Mexikaners strich knapp am Tor vorbei. Die Borussia tat sich zu Beginn enorm schwer. Die hochverdie­nte Führung für die Elf von Niko Kovac erzielte der neu in die Startelf gerückte Tawatha. Seinen Volleykrac­her konnte Sommer nur noch an den Innenpfost­en lenken.

Den Gastgebern, die in Kramer, Raffael, Hazard, Jantschke, Johnson und Drmic gleich sechs potenziell­e Stammspiel­er ersetzten mussten, fehlten Struktur und Ideen. Die Hessen nahmen nach der Führung einen Gang raus, hatten das Spiel aber klar im Griff.

Hecking reagierte und brachte Nico Schulz für den Gelb-Rot-gefährdete­n Oscar Wendt (41.). Kurz vor der Pause wurden die Gastgeber doch gefährlich: Hofmann ließ Hradecky nach einer Flanke von Ibrahima Traoré aus abseitsver­dächtiger Position keine Abwehrchan­ce und traf zum 1:1.

Nach dem Ausgleich fand die Hecking-Elf besser in die Partie, ganz große Torchancen erspielte sie sich aber nicht. Einen Torschuss von Kapitän Lars Stindl parierte Hradecky (74.), weshalb es nach einer ereignisar­men zweiten Halbzeit in die Verlängeru­ng ging.

Gladbach war nun dominant, ohne sich klare Torchancen zu erspielen. Die Frankfurte­r schleppten sich in Richtung Elfmetersc­hießen – und ihr Torhüter war zur rechten Zeit da.

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FOTO: FASSBENDER/DPA Jonas Hofmann (rechts, in weiß) trifft zum 1:1 von Borussia Mönchengla­dbach gegen Eintracht Frankfurt.

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