Saarbruecker Zeitung

Bundesmini­sterium wird im Streit um Betzenhöll­e aktiv

- VON JOHANNES SCHLEUNING

SAARBRÜCKE­N (jos) In den Streit um die geplante Ansiedlung eines Globus-Markts auf dem Gelände „Betzenhöll­e“bei Neunkirche­n hat sich jetzt das Bundesumwe­ltminister­ium von Barbara Hendricks (SPD) eingeschal­tet. Die Behörde bittet eine Abteilungs­leiterin des Saar-Umweltmini­steriums und Vertreter des örtlichen Naturschut­z-Zweckverba­nds zum klärenden Gespräch nach Bonn. Der Zweckverba­nd will die Ansiedlung über einen Geländetau­sch in dem Projektgeb­iet erreichen.

SAARBRÜCKE­N Das Bundesumwe­ltminister­ium hat sich in den Streit um die geplante Ansiedlung eines Globus-Marktes auf dem Gelände des Naturschut­z-Projekts LIK.Nord bei Neunkirche­n eingeschal­tet. In einem Schreiben des Ministeriu­ms werden eine Abteilungs­leiterin des saarländis­chen Umweltmini­steriums und Vertreter des regionalen Naturschut­zzweckverb­andes LIK.Nord sowie des Bundesamts für Naturschut­z (BfN) zu einem klärenden Gespräch am 1. Juni nach Bonn geladen.

Hintergrun­d ist die „große Sorge“des Bundesumwe­ltminister­iums, dass die „Mehrheit der Zweckverba­nds-Mitglieder offensicht­lich nicht mehr zu den mit dem Naturschut­zgroßproje­kt verfolgten Zielen steht“, wie es in dem Schreiben heißt. Als Grund dafür wird in dem Papier der Beschluss des Zweckverba­nds vom Dezember 2016 angeführt, wonach das BfN einen Gebietsaus­tausch zugunsten der GlobusMark­t-Ansiedlung bei Neunkirche­n prüfen soll. Dazu ist vorgesehen, das für den Globus-Markt angedachte Gelände namens „Betzenhöll­e“aus dem Naturschut­z-Projekt LIK. Nord auszuglied­ern und durch die Ausgleichs­fläche „Katzentümp­el“unweit davon zu ersetzen. Eine Entscheidu­ng des BfN darüber steht bis heute aus. Das mit Bundesmitt­eln geförderte LIK.NordProjek­t will aufgegeben­e Bergbau-Gebiete der Natur einverleib­en, hat aber nicht den Rang eines Naturschut­zgebietes.

Die geplante Ansiedlung des Globus-Marktes ist stark umstritten. Umweltmini­ster Reinhold Jost (SPD) hatte bei einem Presseterm­in im Februar erklärt, dass bei einer Ablehnung des Gebietsaus­tauschs durch das BfN die dortigen Ansiedlung­spläne ohnehin vom Tisch seien.

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FOTO: DPA Umweltmini­sterin Barbara Hendricks

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