Rufen. Pfeifen. Jubeln. Anfeuern.
Bei der Schwimm-Saarlandmeisterschaft gingen 210 Teilnehmer ins Wasser. Der Landestrainer kritisiert die Meldezahl.
DUDWEILER (jhl) Nach dem Startsignal läuft sie mit ihren Schützlingen am Beckenrand auf und ab. Sie ruft, pfeift, jubelt, feuert an. Sie ist mit Herz und Seele dabei. „Manche halten das für verrückt“, scherzt Bärbel Gilcher-Krämer, Trainerin und Jugendwartin beim SV 08 Saarbrücken. Ihr Club brachte bei den Langbahn-Saarlandmeisterschaften im Schwimmen im Dudobad in Dudweiler und an der Hermann-NeubergerSportschule in Saarbrücken 20 Teilnehmer an den Start. Das sind knapp zehn Prozent des Teilnehmerfelds, das aus 210 Schwimmern bestand. Die meisten Athleten stellten der SC Illingen (30 Teilnehmer) und die Schwimmfreunde St. Ingbert (34).
„Es wird schwerer, Leute zu finden, die oben im Kader trainieren können. Es fehlt die Bereitschaft, im Wettkampf zu schwimmen, sich auf eine Sache zu konzentrieren“, sagt Gilcher-Krämer. Auch nach fast 30 Jahren als Übungsleiterin sind Wettkämpfe wie diese aber immer noch etwas Besonderes. „Für Vereinsschwimmer sind die Saarlandmeisterschaften das Höchste“, sagt sie. Umso mehr freut sich Gilcher-Krämer über die Ergebnisse ihrer Schützlinge: „Die, die es zu den Saarlandmeisterschaften packen, bestätigen ihre Leistungen und Trainingseindrücke. Ich bin mit den Platzierungen sehr zufrieden.“Eine Siegerin kommt aus den Reihen des SV 08 Saarbrücken. Über die 50 Meter Schmetterling schlägt Johanna Bopp als Schnellste an und sichert sich die Goldmedaille.
Dominik Haberecht, Landestrainer beim Saarländischen Schwimm-Bund (SSB), denkt nicht an Medaillen. Was für viele der Saisonhöhepunkt darstellt, ist für den SSB-Leistungskader ein Trainingswettkampf. „Wir haben uns nicht explizit auf die Saarlandmeisterschaften vorbereitet. Wir sehen hier den Stand der Dinge. Gerade für die älteren Schwimmer ist das ein guter Testwettkampf“, sagt er mit Blick auf die deutschen Jahrgangsmeisterschaften ab Montag in Berlin sowie die deutschen Meisterschaften Mitte Juni in der Hauptstadt. Dort hat der SSB unter anderem mit Nico Perner (SC Illingen, Brust) und Jonathan Berneburg (ATSV Saarbrücken, Freistil) Athleten am Start, die es in die Medaillenränge schaffen können. Bei der Landesmeisterschaft „geben wir teilweise andere Vorgaben und sie können einen Wettkampf taktisch anders gestalten“, erklärt Haberecht, der kritisiert: „Die Meldezahl ist ein bisschen wenig.“Knapp 1100 Meldungen gab es bei der Saarlandmeisterschaft.