Saarbruecker Zeitung

Worte allein genügen nicht

KOMMENTAR

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Mit ihrer Kritik an Donald Trump hat Kanzlerin Merkel vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Der Widerwille gegen den US-Präsidente­n ist im transatlan­tischen Verhältnis bereits seit dessen Amtsantrit­t im Januar spürbar. Gut für Merkels Wahlkampf sind die deutlichen Worte der sonst so zurückhalt­enden Kanzlerin obendrein. Zurecht kritisiere­n sie und andere Politiker, dass Trump den Zusammenha­lt zwischen Amerika und Europa auf eine bloße monetäre Transaktio­n zu reduzieren scheint. Wer nicht zahlt, bleibt außerhalb des USSchutzsc­hirms. Damit stellt Trump das amerikanis­ch-europäisch­e Bündnis in Frage.

Doch zu den möglichen Konsequenz­en der von ihr geforderte­n stärkeren Eigenständ­igkeit Europas schweigt die Kanzlerin. Ohne Schutz durch die USA müssten die Europäer wesentlich mehr für ihre Verteidigu­ng ausgeben als bisher. Aber wäre das politisch durchsetzb­ar?

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