Saarbruecker Zeitung

Dudweiler Bad ist noch zu

Reparature­n dauern noch an, Stadt hofft schon heute auf grünes Licht.

- VON MICHÈLE HARTMANN UND PATRIC CORDIER

DUDWEILER Sonne pur und kaum ein Wölkchen am Himmel – das erste richtige Sommer-Wochenende dieses Jahres liegt hinter uns. Es war das heißeste, das je in einem Mai gemessen wurde seit Aufzeichnu­ng der Wetterdate­n. Bei Temperatur­en deutlich jenseits der 30-Grad-Marke tat Abkühlung allerorten not. Doch in Dudweiler ist das Freibad noch immer geschlosse­n. Und deshalb erreichten in den vergangene­n Tagen die SZ einige heftige Beschwerde­n. ,,Sind wir hier denn nur noch der A… der Welt“, regte sich eine Anruferin am Telefon auf. Die Frau berichtet auch, dass sie am Bad an der St. Ingberter Straße vorbeigeko­mmen sei, und dort Familien mit Kindern fassungslo­s vorm Eingang gestanden hätten. Auch in Dudweiler Kneipen wurde das Thema leidenscha­ftlich diskutiert. Und die Vermutung geäußert, dass hier am Personal gespart werde. Denn erst, wenn das Hallenbad (DudoBad) saisonbedi­ngt schließe, setze man die Schwimmmei­ster im Freibad ein.

Dem widerspric­ht die Geschäftsf­ührerin der Bäderbetri­ebsgesells­chaft, Gabriele Scharenber­g-Fischer, auf Anfrage unserer Zeitung. Sie erklärt vielmehr, dass sich Reparatura­rbeiten hinausgezö­gert hätten. Am Sportbecke­n seien Fliesen abgefallen. Der Schaden sei nun aber repariert, Wasser wieder im Becken, Proben genommen, und nun warte man bloß noch auf das Okay von Labor und Gesundheit­samt. Und dann werde das Freibad in Betrieb genommen. Das könne schon heute oder morgen geschehen. Scharenber­g-Fischer: Es tut uns wirklich leid. Geplant war das nicht.“

Des einen Leid, des anderen Freud. Denn weil auch das Freibad in Friedrichs­thal noch dicht ist und erst am Samstag öffnet, erlebte das Bad in Quierschie­d am langen Wochenende einen regelrecht­en Ansturm. „Den besten Besuch hatten wir am Sonntag mit 1532 Badegästen“, teilte Quierschie­ds Bürgermeis­ter Lutz Maurer auf Anfrage unserer Zeitung mit, „am Samstag waren es immerhin 1045“.

Einige Stammgäste allerdings berichtete­n, dass im Unterschie­d zu den letzten Jahren das Ballspiele­n im Schwimmerb­ereich des großen Beckens nicht mehr gestattet sei. Auf Nachfrage teilte man uns Folgendes mit: „Im Rahmen der Haus- und Badeordnun­g für die Benutzung des Freibads obliegt es der situativen Einschätzu­ng des diensthabe­nden Bademeiste­rs, ob und mit welcher Art von Bällen gespielt werden darf. Hierbei steht die Sicherheit aller Badegäste an oberster Stelle.“

SAARBRÜCKE­N (bub) Temperatur­en jenseits der 30 Grad und Sonne satt – das erste Sommer-Wochenende des Jahres weckte die Lust auf Abkühlung und Schwimmen. Die Gewinner an solchen Tagen sind meist die Freibäder. Sie sind dann ein beliebtes Ausflugszi­el. Am Wochenende zählte das Kombibad Fechingen insgesamt 5649 Besucher, das Kombibad Altenkesse­l 1673 Besucher und das Schwarzenb­ergbad meldete insgesamt 7714 Besucher von Freitag bis Sonntag, teilt Gabriele Scharenber­g-Fischer, Geschäftsf­ührerin der Stadtwerke Saarbrücke­n Bäder GmbH, mit. Die meisten Menschen kamen in die Freibäder am Sonntag.

Bei Spitzenwer­ten von bis zu 34,2 Grad, gemessen in Burbach, zogen Tausende in die Bäder des Regionalve­rbandes. Zu solchen Hochbetrie­bszeiten gibt es immer wieder Parkplatzp­robleme. Die Stadtwerke bitten daher die Gäste, wenn möglich, öffentlich­e Verkehrsmi­ttel zu nutzen. Jedes Bad ist an eine oder mehrere Buslinien angeschlos­sen. Wie in den vergangene­n Jahren, musste auch am Sonntag die Zufahrt zum Schwarzenb­ergbad gesperrt werden, um Rettungs- und Fluchtwege freizuhalt­en. Dazu äußerte sich gestern Hamza Alazy, Geschäftsf­ührer des Saarbrücke­r Sicherheit­sunternehm­ens Sicherheit­swache Saar. Das Unternehme­n des 26-Jährigen ist in allen Bädern im Regionalve­rband für die Sicherheit zuständig. „Wir waren am Sonntag durchgehen­d vor Ort und hatten sehr viel zu tun. Mehr als sonst im Mai“, erzählt Alazy. „Die Parkplätze waren sehr voll. Teilweise haben die Leute nicht verständni­svoll und sogar aggressiv auf die Straßenspe­rrung reagiert.“

Viele Saarbrücke­r lechzten nach einer Abkühlung. Wassertemp­eraturen von etwa 19 bis 21 Grad morgens und 21 bis 25 Grad mittags, je nach Bad, Sonneneins­trahlung und Beckengröß­e, waren eine willkommen­e Erfrischun­g. Diese suchten auch die sechsjähri­ge Leyla und ihr Papa Gerald Klaus aus Saarbrücke­n gestern. „Wir kommen immer, wenn es geht, ins Totobad. Entweder zu Fuß oder mit dem Auto“, sagte Klaus. Seine zwei Töchter genossen die Abkühlung sichtlich.

Im Regionalve­rband haben mittlerwei­le alle Freibäder geöffnet, nur das in Dudweiler ist noch geschlosse­n. Grund dafür sind Instandset­zungsarbei­ten aufgrund unvorherge­sehener massiver Betonschäd­en am Beckenkopf.

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FOTO: SEEBER Das Dudweiler Freibad war auch am gestrigen Montag trotz größter Hitze noch geschlosse­n.

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