Das Saarland, wie man es noch nicht gesehen hat
Die Brüder Koren zeigen Fotografien von saarländischen Landschaften und bedienen sich dabei einer besonderen Technik.
ALT-SAARBRÜCKEN Eine Foto-Ausstellung über das Saarland? Mit Ludwigskirche, Saarschleife und Saarbrücker Schloss? „Kennt man doch alles“, wird nun der eine oder andere abwinken. Tatsächlich aber ist die Ausstellung „Saarwunderland“der Brüder Sébastien und Philippe Koren aus Forbach, die zurzeit im Landtagsgebäude des Saarlandes gezeigt wird, allemal einen Besuch wert. Denn die Koren-Brüder haben das Saarland so fotografiert, dass man sich sofort in die Landschaft und die integrierten Architekturen verliebt.
Ihre Fotografien sind hochwertig und ästhetisch, und es wurde nichts dem Zufall überlassen. Denn die Farben leuchten fast schon unnatürlich, klitzekleine Details sind selbst noch in weitester Entfernung erkennbar und das Tageslicht ist fast immer dramatisch. Das deutet zwar daraufhin, dass die Fotografien nachbearbeitet wurden, aber die eigentliche Arbeit wird für die Brüder gewesen sein, den richtigen Moment und die richtige Perspektive für die jeweilige Abbildung zu finden. Und die Fotografien müssen sehr lange belichtet worden sein, denn sie sind allesamt menschenleer.
Dafür zeigen sie in HochglanzOptik stimmungsvolle Sonnenaufgänge in der sommerlichen Landschaft, atmosphärische Nebelschleier unterhalb der Burg Montclair oder hinter der Klosterruine Wörschweiler, vereinzelte Baudenkmäler und reizvolle Anblicke des Bostalsees. Besonders beeindruckend sind die Fotografien, auf denen man weit in die Landschaft schauen kann, die Abbildung jedoch nicht unscharf wird, wie das übergroße Foto der Saarschleife oder der Sonnenuntergang über Biesingen.
Neben den Landschaftsfotos präsentieren die Brüder Koren auch die Sehenswürdigkeiten von Saarbrücken. Selten hat man Ludwigsplatz oder Schloss mit solch einer Präzision und Tiefenschärfe abgebildet gesehen. Eine besondere Rolle spielt bei den Architekturbildern das Tageslicht und die Beleuchtung. So werden die fast schon monochrom abgebildeten Palais des Ludwigsplatzes von einem zugleich leuchtend gelben, wie trist graublauen Himmel kontrastiert. Und das Rathaus St. Johann, komplett losgelöst von jeglichem Verkehr und Betrieb, erscheint blass, unwirklich und verzaubert – wie ein mittelalterliches Märchenschloss. ............................................. Kunst im Landtag: