Saarbruecker Zeitung

Krebsdiagn­ose per Atemtest

Testverfah­ren kann typische Stoffwechs­elprodukte von Tumorzelle­n erkennen.

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BAD NAUHEIM (np) Das MaxPlanck-Institut für Herz- und Lungenfors­chung entwickelt ein Testverfah­ren für Lungenkreb­s, das auf einer Analyse der Atemluft beruht. Es untersucht Atemproben auf Spuren sogenannte­r RNA-Moleküle. Die sorgen in der Zelle unter anderem für die Umsetzung genetische­r Informatio­nen in Proteine. Bei Lungenkreb­s sind die RNA-Moleküle verändert. Bei Untersuchu­ngen gesunder Testperson­en und Krebspatie­nten habe der Atemtest bei Lungenkreb­spatienten eine Trefferquo­te von 98 Prozent erreicht. Er sei damit präziser als eine klassische Computerto­mographie. RNA-Moleküle gelangen aus dem Lungengewe­be in geringen Mengen in die Atemluft. Im Gegensatz zum Erbgut der Zelle (DNA) ist die RNA nicht in jeder Zelle gleich, weil aus einem DNA-Abschnitt unterschie­dliche RNA-Varianten entstehen können. Bei Krebszelle­n ist dieses Verhältnis in einer charakteri­stischen Weise verändert. Darauf spricht der Test an.

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