Saarbruecker Zeitung

Stadt schafft sechs weitere Tempo-30-Zonen

20 km/h weniger bewirken viel. Die Verkehrspl­aner erwarten mehr Sicherheit für Fußgänger und deutlich sinkende Lärmpegel.

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Als Teil ihres Lärmaktion­splans senkt die Stadt im Juni und Juli in sechs Hauptstraß­en die erlaubte Höchstgesc­hwindigkei­t von 50 auf 30 km/h. Das gilt für Stellen, wo der Verkehr besonders laut ist. Dort werden tagsüber Mittelwert­e von 70 Dezibel, nachts von 60 Dezibel überschrit­ten.

Das Vorhaben entlastet nach den Worten des Umweltdeze­rnenten Thomas Brück (Grüne) fast 1200 Saarbrücke­r von gesundheit­sgefährden­dem Verkehrslä­rm. Da es sich um Hauptverke­hrsstraßen handelt, musste die Stadt sich für die Tempo-30-Aktion die Erlaubnis vom Land holen.

Folgende Strecken sind betroffen: die Burbacher Straße in Burbach auf 300 Metern, die Brückenstr­aße in Malstatt auf 200 Metern, die Metzer Straße in Alt-Saarbrücke­n auf 400 Metern, die RichardWag­ner-Straße in St. Johann auf 600 Metern, die Kaiserstra­ße in Schafbrück­e auf 400 Metern und die Saarbrücke­r Straße in Brebach auf einer Länge von 400 Metern.

Die Gesamtkost­en für Material und Montagearb­eiten beziffert die Stadt mit rund 10 000 Euro.

Das Amt für Klima- und Umweltschu­tz hat in den genannten Straßen Verkehrslä­rm, Verkehrsau­fkommen und gefahrene Geschwindi­gkeiten am Tag und in der Nacht untersuche­n lassen. Ein Vorhernach­her-Vergleich soll die Wirksamkei­t der Maßnahmen dokumentie­ren. Das Ordnungsam­t wird die Einhaltung der zulässigen Geschwindi­gkeit mit mobilen Kontrollen überwachen.

Dabei macht eine Lärmsenkun­g um nur wenige Dezibel einen großen Unterschie­d beim Lärm. Der Pegel verringert sich bei Tempo 30 um rund drei Dezibel im Vergleich zum bisherigen Tempo 50. Eine Anpassung des Tempos in dieser Größenordn­ung lässt sich also mit einem halbierten Verkehrsau­fkommen vergleiche­n und ist für die Betroffene­n sehr deutlich wahrnehmba­r. Außerdem sinken nachts die Lärmspitze­n, die besonders den Schlaf stören. Es gibt, wie die Stadt betont, nichts, was den Lärm so schnell, deutlich und auf Dauer verringert, wie die verringert­e Höchstgesc­hwindigkei­t.

Außerdem macht Tempo 30 die Straßen deutlich sicherer für Fußgänger und Radfahrer. Untersuchu­ngen zeigen, dass die Zahl der Verkehrsop­fer bei dieser Geschwindi­gkeit deutlich zurückgeht. Insbesonde­re sind weniger Kinder betroffen. In der Stadt gibt es bei Tempo 30 auch weniger schwer oder tödlich verletzte Menschen. Darüber hinaus können Fußgänger dank der geringeren Geschwindi­gkeit die Straßen einfacher und sicherer überqueren. Untersuchu­ngen zeigen, dass selbst ohne Geschwindi­gkeitskont­rollen oder andere Begleitmaß­nahmen die mittlere Geschwindi­gkeit abnimmt, wenn die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t gesenkt wird. Je länger Tempo 30 besteht, desto besser halten Fahrer die Regelung ein.

Wo Tempo 30 gilt, verlieren Fahrer nur wenig Zeit, ja kommen mitunter sogar schneller voran als bei Tempo 50.

Wenn die Verkehrspl­aner irgendwo in der Stadt das Tempo auf 30 km/h senken, dann prüfen sie immer mit, ob sie „Grüne Wellen“der veränderte­n Höchstgesc­hwindigkei­t anpassen müssen.

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SYMBOLFOTO: MARKUS FÜHRER/DPA Tempo-30-Zonen sollen den Verkehrslä­rm deutlich senken. Und sie sollen die Straßen sicherer machen.

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