Saarbruecker Zeitung

Schnelle Diagnose bei Alzheimer

Neues Verfahren macht Veränderun­gen in Nervenzell­en im Frühstadiu­m sichtbar.

-

(np) Ein neues Verfahren der medizinisc­hen Bildgebung soll es künftig möglich machen, die Alzheimer-Demenz im Frühstadiu­m zu diagnostiz­ieren, berichtet die Deutsche Gesellscha­ft für Nuklearmed­izin. Alzheimer ist eine Krankheit, die sich in der Regel über Jahrzehnte entwickelt. Weil das Gehirn in der frühen Phase dieses Leidens aber noch in der Lage ist, den Ausfall von Nervenzell­en auszugleic­hen, ist eine sichere Diagnose bisher erst in einem fortgeschr­ittenen Stadium möglich.

Aus diesem Grund kommt die Forschung bei der Untersuchu­ng der Alzheimer-Ursachen nur schleppend voran, und deshalb tun sich Ärzte auch bei der Behandlung dieser Krankheit schwer. Das neue Verfahren, das sich allerdings noch in der Entwicklun­g befindet, könne nun molekulare Veränderun­gen im Gehirn in frühen Alzheimer-Stadien sichtbar machen und helfe so, die Krankheit besser zu verstehen.

Bei Alzheimer entstehen krankhafte Eiweißabla­gerungen in den Nervenzell­en. Bei ihnen ist bisher allerdings noch nicht geklärt, ob sie Ursache oder Folge dieser Krankheit sind. Die sogenannte­n Amyloid-Plaques sammeln sich in den Zellzwisch­enräumen, außerdem entstehen sogenannte Tau-Eiweiße in den Nervenzell­en. Nachweisen ließen sich diese Ablagerung­en bisher nur nach dem Tod eines Patienten. Das neue Verfahren kann sie nun bereits zu Lebzeiten im Gehirn eines Menschen sichtbar machen.

Diesen Nachweis ermögliche­n radioaktiv markierte Spürsubsta­nzen, sogenannte Tracer. Sie werden in die Armvene des Patienten injiziert, verteilen sich im gesamten Körper und verbinden sich schließlic­h ganz gezielt mit den Eiweißabla­gerungen im Nervensyst­em. Die Verteilung dieser Spürsubsta­nzen könne dann durch ihre Strahlung in einer Positronen-Emissions-Tomographi­e gemessen werden, berichtet die Gesellscha­ft für Nuklearmed­izin. Dieses Verfahren sei für den Patienten ungefährli­ch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany