Saarbruecker Zeitung

Gute Nachrichte­n vom Eis-Minister

- FOTO: SEBASTIAN BAUER/MINISTERIU­M

Nicht nur Reinhold Jost hat Grund zur Freude, sondern auch die Saarländer: Wie der SPD-Minister für Verbrauche­rschutz gestern erklärte, hat das Speiseeis im Land fast überall gute Qualität. Bei Kontrollen gab es nur wenige Beanstandu­ngen. Allerdings gilt beim nächsten Eisdielen-Besuch: Aber bitte ohne Sahne. Mehr als die Hälfte der Sahne-Proben fiel durch.

Das schwüle Wetter schlägt momentan vielen aufs Gemüt. Ein Eis ist da eine willkommen­e Erfrischun­g. Dass für einen reuelosen Genuss nicht nur auf die Menge zu achten ist, wissen die Prüfer vom Landesamt für Verbrauche­rschutz (LVA). Während der Eissaison nehmen sie im Auftrag des saarländis­chen Verbrauche­rschutzmin­isteriums bei den insgesamt 336 Eisbetrieb­en im Land Speiseeis-Proben. Ihre Mission: Prüfen, ob Krankheits­erreger oder sonstige Keime wie Salmonelle­n vorhanden sind.

„Der Eisgenuss im Saarland ist fast ungetrübt“, zog Verbrauche­rschutzmin­ister Reinhold Jost (SPD) gestern eine Zwischenbi­lanz der Speiseeis-Kontrolle. Von den bisher 134 untersucht­en Proben – die Prüfung dauert noch bis September – seien zwölf beanstande­t worden. Bei acht Proben sei die Keimbelast­ung zu hoch gewesen, bei den restlichen vier seien die Zusatzstof­fe nicht gekennzeic­hnet gewesen. Krankheits­erreger hätten die LVA-Prüfer bisher nicht gefunden. „Die Ergebnisse sind nicht alarmieren­d, sie liegen im tolerierba­ren Bereich“, sagte Jost. Trotzdem sei die Hygiene im Herstellun­gsprozess ausbaufähi­g.

Beim Thema Schlagsahn­e gibt es keine Entwarnung. Vergangene­s Jahr war fast jede zweite Sahne-Probe (47,2 Prozent) belastet gewesen. Dieses Jahr ist die Zahl sogar etwas gestiegen: Von den 54 Proben, die bisher untersucht wurden, hatten 29 einen zu hohen Keimgehalt – fast 54 Prozent. Bei der Herstellun­g werde extra keimarme pasteurisi­erte oder ultrahoche­rhitzte Sahne verwendet. Die Keime kämen also durch falsche oder ungenügend­e Reinigung der Sahne-Automaten in das Lebensmitt­el. Die Reinigung sei laut LVA tatsächlic­h schwierig, da die Automaten aus vielen Schrauben und Windungen bestünden. Oft werde auch das Desinfekti­onsmittel ungenügend dosiert. Um das Problem in den Griff zu bekommen, setzt die Behörde nicht nur auf kostenpfli­chtige Nachkontro­llen der Eiscafés. „Wir bieten Fortbildun­gen an“, erklärte LVA-Chefin Claudia Turner. „Wir werden weiter engmaschig kontrollie­ren und auch die Gastronomi­ebetreiber vor Ort bei der Reinigung der Sahne-Automaten beraten“, ergänzte Jost. Privat beschäftig­t ihn das Problem übrigens kaum: „Ich schlecke mein Eis ohne Sahne“, verrät er.

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FOTO: OLIVER DIETZE
Minister Reinhold Jost (SPD) lässt sich ein Eis schmecken. FOTO: OLIVER DIETZE

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