Gute Nachrichten vom Eis-Minister
Nicht nur Reinhold Jost hat Grund zur Freude, sondern auch die Saarländer: Wie der SPD-Minister für Verbraucherschutz gestern erklärte, hat das Speiseeis im Land fast überall gute Qualität. Bei Kontrollen gab es nur wenige Beanstandungen. Allerdings gilt beim nächsten Eisdielen-Besuch: Aber bitte ohne Sahne. Mehr als die Hälfte der Sahne-Proben fiel durch.
Das schwüle Wetter schlägt momentan vielen aufs Gemüt. Ein Eis ist da eine willkommene Erfrischung. Dass für einen reuelosen Genuss nicht nur auf die Menge zu achten ist, wissen die Prüfer vom Landesamt für Verbraucherschutz (LVA). Während der Eissaison nehmen sie im Auftrag des saarländischen Verbraucherschutzministeriums bei den insgesamt 336 Eisbetrieben im Land Speiseeis-Proben. Ihre Mission: Prüfen, ob Krankheitserreger oder sonstige Keime wie Salmonellen vorhanden sind.
„Der Eisgenuss im Saarland ist fast ungetrübt“, zog Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) gestern eine Zwischenbilanz der Speiseeis-Kontrolle. Von den bisher 134 untersuchten Proben – die Prüfung dauert noch bis September – seien zwölf beanstandet worden. Bei acht Proben sei die Keimbelastung zu hoch gewesen, bei den restlichen vier seien die Zusatzstoffe nicht gekennzeichnet gewesen. Krankheitserreger hätten die LVA-Prüfer bisher nicht gefunden. „Die Ergebnisse sind nicht alarmierend, sie liegen im tolerierbaren Bereich“, sagte Jost. Trotzdem sei die Hygiene im Herstellungsprozess ausbaufähig.
Beim Thema Schlagsahne gibt es keine Entwarnung. Vergangenes Jahr war fast jede zweite Sahne-Probe (47,2 Prozent) belastet gewesen. Dieses Jahr ist die Zahl sogar etwas gestiegen: Von den 54 Proben, die bisher untersucht wurden, hatten 29 einen zu hohen Keimgehalt – fast 54 Prozent. Bei der Herstellung werde extra keimarme pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Sahne verwendet. Die Keime kämen also durch falsche oder ungenügende Reinigung der Sahne-Automaten in das Lebensmittel. Die Reinigung sei laut LVA tatsächlich schwierig, da die Automaten aus vielen Schrauben und Windungen bestünden. Oft werde auch das Desinfektionsmittel ungenügend dosiert. Um das Problem in den Griff zu bekommen, setzt die Behörde nicht nur auf kostenpflichtige Nachkontrollen der Eiscafés. „Wir bieten Fortbildungen an“, erklärte LVA-Chefin Claudia Turner. „Wir werden weiter engmaschig kontrollieren und auch die Gastronomiebetreiber vor Ort bei der Reinigung der Sahne-Automaten beraten“, ergänzte Jost. Privat beschäftigt ihn das Problem übrigens kaum: „Ich schlecke mein Eis ohne Sahne“, verrät er.