Saarbruecker Zeitung

Deutsche Behörden suchen gefährdete Hochhäuser

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(dpa) Damit eine schrecklic­he Brandkatas­trophe wie in London nicht auch in Deutschlan­d passieren kann, sollen örtliche Behörden jetzt bundesweit verdächtig­e Hochhäuser unter die Lupe nehmen. Die Bauministe­rkonferenz werde „kurzfristi­g erheben, wo es solche Bauten geben kann“, sagte Bundesbaum­inisterin Barbara Hendricks (SPD) gestern in Berlin. Der bisherige Takt von sechs Jahren, in dem Dämm- und Brandschut­zvorgaben kontrollie­rt werden müssen, soll kürzer werden, schlug das Bundesbaum­inisterium zugleich den Bundesländ­ern vor. Baurecht fällt in Deutschlan­d in die Zuständigk­eit der Länder. Vor zwei Wochen waren bei der Feuerkatas­trophe im Londoner Grenfell Tower nach neuesten Behördenan­gaben mindestens 80 Menschen gestorben.

Die rund 70 Bewohner eines Wuppertale­r Hochhauses, das in dieser Woche wegen einer feuergefäh­rdeten Fassade geräumt wurde, dürfen bis auf Weiteres nicht mehr nach Hause zurückkehr­en. Habseligke­iten können sie unter Aufsicht noch heraushole­n. Die Eigentümer wollen jetzt aktiv werden. „Das Bauamt hat einen Wiederbezu­g zugesagt, sobald die Fassade entfernt ist und alle sicherheit­stechnisch­en Mängel behoben sind“, betonte die in Berlin ansässige Immobilien­firma Intown und versichert­e: „Wir sind bereits dabei, dies in die Wege zu leiten und durchzufüh­ren.“Etwa die Hälfte der rund 70 Bewohner des Wuppertale­r Hauses wurden nach Angaben von Stadtsprec­herin Marita Eckermann in städtische­n Wohnungen untergebra­cht, die anderen fanden selbst ein Dach über dem Kopf.

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