Weihnachten mal anders
In „Vier Könige“feiert eine Gruppe Jugendlicher zusammen Heiligabend in der Psychiatrie.
(ry) Lara ( Jella Haase), Alex (Paula Beer), Timo ( Jannis Niewöhner) und Fedja (Moritz Leu) verbringen aus unterschiedlichen Gründen Heiligabend in der Jugendpsychiatrie: weil sie auf Drogen hängengeblieben sind, ihre Aggression nicht in den Griff bekommen, sich selbst verletzt haben oder Opfer von Gewalt geworden sind. Sie sind schwer traumatisiert und von ihren Familien tief enttäuscht.
Der unkonventionelle Psychiater Dr. Wolff (Clemens Schick) steht ihnen zur Seite. Er sieht in allen vieren ihre Stärken und traut ihnen mehr zu als sie sich selbst. Selbst als Dr. Wolff ihnen anbietet, Heiligabend nach Hause zu ihren Familien zu gehen, bleiben sie lieber in der Psychiatrie.
Gemeinsam erleben sie ein Weihnachten voller Trotz und Traurigkeit, aber auch voller Ironie und Überraschungen. Denn die vier nutzen die Freiräume, die Dr. Wolff ihnen gewährt, klauen Alkohol aus den Geschenkkörben des Personals und feiern im nahen Wald ihr ganz eigenes Weihnachten – ohne die Lügen und Enttäuschungen, die bisher das Fest der Liebe für sie ausgemacht haben. Doch das bleibt von Schwester Simone (Anneke Kim Sarnau) nicht unbemerkt, der der laxe Therapiestil von Dr. Wolff ohnehin schon seit langem ein Dorn im Auge ist.
„Vier Könige“erzählt einfühlsam die Geschichte von vier Heranwachsenden, die ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen. Es ist ein charmanter und ironischer Film, der vom lebendigen Spiel seiner jungen Hauptdarsteller lebt.
Der Erstling der in Bonn geborenen Regisseurin Theresa von Eltz nach dem Drehbuch von Esther Bernstorff wurde gleich bei seiner internationalen Premiere 2015 auf dem Filmfest Rom als „Bester Film“ausgezeichnet. Auch beim Filmpreis 2016 wurde er prämiert, mit Bronze in der Kategorie „Bester Film“. Die Regisseurin hatte vorher nur mit Kurz- und Werbefilmen auf sich aufmerksam gemacht. Allerdings war sie am „Oscar“-Erfolg „Das Leben der Anderen“beteiligt, dort gehörte sie zum Team des Kameramanns.
Für ihren ersten eigenen Spielfilm konnte von Eltz für die Hauptrollen die erste Garde junger deutscher Schauspieler engagieren. Jella Haase wurde einem breiten Publikum 2013 in „Fack Ju Göthe“an der Seite von Elyas M’Barek bekannt. Außerdem sind Jannis Niewöhner („Rubinrot“, 2013), Paula Beer („Das finstere Tal“, 2014) und Moritz Leu („Der Nachtmahr“, 2015) dabei. An ihrer Seite spielt der James-Bond-erfahrene Clemens Schick („Casino Royale“, 2006; „Nachtschicht – Wir sind alle keine Engel“, 2015) den behandelnden Psychiater Dr. Wolff.