Saarbruecker Zeitung

Große Kunst bei der Kammermusi­k in Mettlach

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(fa) Sie alle sind Preisträge­r internatio­naler Musikwettb­ewerbe, sie sind in ersten Positionen führender Orchester oder als Solisten unterwegs: die Musiker des Bläserquin­tetts „Variation 5“. Bei den Kammermusi­ktagen Mettlach brachten sie am Sonntag ein Programm in die Alte Abtei, das im gut besuchten Refektoriu­m große Begeisteru­ng entfachte. Was Magali Mosnier (Flöte), Andrey Godik (Oboe und Englisch Horn), Sebastian Manz (Klarinette), David Fernandez Alonso (Horn) und Marc Trenel (Fagott) an Tonschönhe­it, Präzision und musikantis­cher Vitalität aufboten, war umwerfend.

In Carl Nielsens Quintett op.43 wurde die Welt des Kopenhagen­er Tivoli beschworen, jedes Instrument konnte sich solistisch mit seinen besonderen Farben und Ausdrucksm­öglichkeit­en vorstellen. Erwin Schulhoffs „Divertisse­ment“für Oboe, Klarinette und Fagott vereinte die Rohrblatti­nstrumente in einem tänzerisch­en Stilmix des frühen 20. Jahrhunder­ts.

Mozarts „Adagio und Allegro f-moll“für eine Orgelwalze war wohl das Vertrautes­te und kam klanglich dem ursprüngli­chen Orgelautom­aten nahe. Olivier Truans wilde Jagd „The Chase“für Flöte und Klarinette, ein abenteuerl­icher Instrument­al-Zirkus, gab neben uriger Folklore auch Beethovens „Elise“und Bachs „Badinerie“witzige Gestalt.

Humor- und geistvolle­r Abschluss wurde das 1. Bläserquin­tett von Jean Françaix, ein brillantes Vorzeigest­ück voll übersprude­lnder Heiterkeit und fein eingewoben­er Lyrik in kunstvolls­ter Kompositio­ns-Architektu­r. Exzellente Technik, berührende Musikalitä­t und perfektes Ensemblesp­iel ließen dieses Konzert zu einem besonderen Erlebnis werden. Die Zugabe, ein melancholi­scher Song von James Taylor, erdete wieder für den Nachhausew­eg.

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